Bei Patienten mit einem Kastration-resistenten Prostatakarzinom (CRPC), die nach der definitiven Therapie lokale Lymphknoten-Metastasen entwickelt haben, führt eine Radiotherapie zu einer effektiven lokalen Kontrolle und hat keine klinisch relevanten unerwünschten Begleiterscheinungen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover in einer Studie mit 18 Patienten mit isolierten Lymphknoten-Metastasen nach einer definitiven Therapie eines Prostatakarzinoms, die im Zeitraum zwischen November 2009 und Juni 2014 eine Strahlentherapie erhielten. Die PSA-Spiegel der Männer waren trotz einer Androgen-Deprivationstherapie (ADT) kontinuierlich angestiegen. 17 der 18 Patienten wiesen ein High-Risk-Prostatakarzinom auf. Die Radiotherapie wurde im Mittel 64,55 Monate nach der definitiven Therapie gestartet und die befallenen Lymphknoten mit einer Gesamtdosis von 50,4 oder 54,0 Gray (Gy) bestrahlt. Die ADT ging der Bestrahlung im Durchschnitt 3,8 Monate voraus. Es zeigte sich, dass nach einem durchschnittlichen Follow-up von15,59 Monaten immer noch 94,1 % der Patienten frei von Lokalrezidiven waren. Das mittlere BPFS (= biochemical progression-free survival) lag bei 5,85 Monaten und das CFFS (= clinical failure-free survival) bei 9,60 Monaten. Akute Toxizitätserscheinungen Grad III oder späte Toxizitätserscheinungen Grad II waren nicht zu beobachten. Lediglich 2 Patienten entwickelten im Folgezeitraum einen lokalen Rückfall, Verschlechterungen einer bestehenden Harn- oder Stuhlinkontinenz traten nicht auf. Die Strahlentherapie ist bei Patienten mit lokalen Lymphknoten-Metastasen bei Kastration-resistentem Prostatakrebs nach definitiver Therapie eine effektive und sichere Behandlungsoption und kann eine unter Umständen anstehende Chemotherapie hinauszögern, so die Experten.
(drs)
Abstract aus World J Urol 2015, Nov 27, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite