Minnelid ist ein noch in der experimentellen Phase befindliches antineoplastisches Medikament, das aktuell die klinische Phase 1-Studie in der Behandlung von malignen pankreatischen und gastrointestinalen Tumoren durchläuft. Wissenschaftler der University of Minnesota in Minneapolis, USA, verglichen kürzlich im Rahmen einer weiteren Studie die radiologischen Manifestationen von 2 dokumentierten Fällen einer reversiblen akuten zerebellären Toxizität (REACT) in Zusammenhang mit Minnelid mit denen anderer zerebellär-toxischer Medikamente. Beide Patienten, bei denen die REACT aufgetreten war, hatten eine progressive metastatische Tumorerkrankung und waren Teilnehmer der klinischen Phase-1-Studie mit Minnelid gewesen. Die Forscher führten bei beiden Patienten zum Zeitpunkt der Klinikeinweisung sowie im weiteren Follow-up MRT-Untersuchungen, einschließlich der T2WI (= T2-gewichtete Aufnahmen), der FLAIR (= Fluid-Attenuated-Inversion-Recovery-Sequenz) und der SWI (= Suszeptibilitätsgewichtete Bildgebung) sowie der axialen und koronalen DWI (Diffusion weighted imaging) und der ADC-Maps, durch. Beide Studienteilnehmer zeigten beim initialen MRT einen Anstieg der FLAIR und eine eingeschränkte Diffusion im zerebellären Kortex ohne Beteiligung der tiefen Kleinhirnkerne oder der supratentoriellen Bereiche. In den folgenden, später durchgeführten MRT-Untersuchungen fanden sich die Symptome und ein Großteil der Bildgebungsbefunde dann jedoch nicht mehr. Minnelid zeigt den Wissenschaftlern zufolge ein im Vergleich zu anderen Ursachen der zerebellären Toxizität eher ungewöhnliches radiologisches Muster einer isolierten zerebellären kortikalen Involvierung.
(drs)
Abstract aus Neuroradiology 2017, Mar 16, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite