Langfristige strukturelle und funktionelle Hirnschäden durch starken Cannabiskonsum bei Jugendlichen
Jugendliche, die früh und in großer Menge Cannabis konsumieren, scheinen langfristige strukturelle und funktionelle Schäden davonzutragen, die vor allem die Bereiche des Hippokampus betreffen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher vom Department of Radiology am Children's Hospital of Philadelphia, USA, im Rahmen einer Studie mit 14 Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 20 Jahren, die durchschnittlich 5,8 Joints pro Tag geraucht hatten und seit mittlerweile 6,7 Monaten abstinent waren. Alle Studienteilnehmer unterzogen sich einem dreidimensionalen MRT und verschiedenen kognitiven Tests, wie z. B. dem "California Verbal Learning Test" (CVLT). Die Auswertung der Daten ergab bei den starken Cannabiskonsumenten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Volumenabnahme im linken und rechten Hippokampus. Bei Letzterem konnte ein deutlicher Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis festgestellt werden. Ein größerer Hippokampus korrelierte bei den Probanden der Kontrollgruppe mit besseren Ergebnissen im CVLT-Test. Die Regionen der Amygdala waren in beiden Gruppen unverändert. Eine frühe Cannabisexposition während der Adolensenz scheint die Entwicklung des Hippokampus offenbar nachhaltig zu beeinträchtigen und sollte deshalb bei im Erwachsenenalter auftretenden psychopathologischen Erkrankungen wie z. B. Schizophrenie berücksichtigt werden. Die Autoren weisen darauf hin, dass die geringen hippokampalen Volumina möglicherweise auch eine Abhängigkeit beeinflussen können.
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Quellen-URL (abgerufen am 01.05.2024 - 08:10): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Langfristige-strukturelle-und-funktionelle-Hirnschaeden-durc.htm
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