Hyperdensität als prognostischer Marker für Rezidiv nach Operation eines chronischen subduralen Hämatoms

Bei Patienten mit einem chronischen subduralen Hämatom, die sich einem neurochirurgischen Eingriff unterziehen, sind CT-morphologisch darstellbare hyperdense Hämatom-Anteile der stärkste prognostische Faktor für ein postoperatives Rezidiv. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Neurology and Neurosurgery des Leiden University Medical Center (LUMC) in Leiden, Niederlanden, im Rahmen eines systematischen Reviews und einer Metaanalyse. Die Forscher durchsuchten elektronische Datenbanken nach relevanten Publikationen zum Thema, die bis September 2020 veröffentlicht wurden. Die Studien, deren Daten analysiert wurden, berichteten über Rezidive eines chronischen subduralen Hämatoms (CSDH = Chronic subdural hematoma) bei betroffenen symptomatischen Patienten, die ausschließlich operiert wurden. Zur Auswertung kamen so 22 Studien mit insgesamt 5.566 Patienten im durchschnittlichen Alter von 69 Jahren, von denen 801 Personen (14,4 %) ein postoperatives Rezidiv erlitten. Es zeigte sich, dass hyperdense Hämatom-Anteile in der Computertomographie (hyperdense homogene und mit gemischter Dichte) der stärkste Prognosefaktor für ein Hämatom-Rezidiv waren. Außerdem wiesen laminare und separierte Architekturarten des Hämatoms höhere Rezidiv-Raten auf und auch die Hämatom-Dicke und eine Mittellinienverlagerung über die vordefinierten Cut-off-Werte von 10 mm und 20 mm waren mit einer Zunahme der Rezidivrate assoziiert. Entsprechendes war auch im Falle von bilateralen CSDHs zu beobachten.

Auch wenn diese Ergebnisse der Metaanalyse dadurch limitiert sind, dass es in den Studie keine Adjustierung für Einflussfaktoren sowie eine variable Datenheterogenität gab und zudem auch klinische Faktoren natürlich eine Rolle spielen können, so konnte den Wissenschaftlern zufolge dennoch gezeigt werden, dass bei Patienten mit einem chronischen subduralen Hämatom, die sich einem neurochirurgischen Eingriff unterziehen, hyperdense Hämatom-Anteile in der CT der stärkste prognostische Faktor für ein postoperatives Rezidiv sind.

(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 19:10): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Hyperdensitaet-als-prognostischer-Marker-fuer-Rezidiv-nach-O.htm
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