Eine fokale Hyperintensität beim Arterial Spin Labeling (ASL) in den vulnerablen Bereichen des Gehirns kann ein diagnostischer Schlüssel für die Wernicke-Enzephalopathie sein. Das Arterial Spin Labeling (ASL) ist eine magnetresonanztomographische Bildgebungsmethode, bei der die Perfusion im menschlichen Gewebe, z. B. im Gehirn, mit einem endogenen Tracer gemessen wird. In einer retrospektiven Studie mit 10 Patienten (6 Männer und 4 Frauen im durchschnittlichen Alter von 57,7 Jahren) mit einer Wernicke-Enzephalopathie haben in diesem Zusammenhang Wissenschaftler des Seoul National University Hospital in Seoul, Südkorea, im Zeitraum zwischen Oktober 2012 und Mai 2018 untersucht, welche klinische Bedeutung ein gestörter zerebraler Blutfluss (CBF = cerebral blood flow) bei den Betroffenen hat. Hierzu führten sie folgende Bildgebungsuntersuchungen des Gehirns bei den Patienten durch: FLAIR (= Fluid-attenuated inversion recovery), (DWI = diffusion-weighted imaging), ALS (= Arterial spin labeling), PWI (= Perfusion-weighted imaging) und eine Kontrast-verstärkte T1-gewichtete Bildgebung. Es zeigte sich, dass alle Patienten in der FLAIR- oder DWI-Bildgebung in den vulnerablen Arealen symmetrische Läsionen mit hoher Signalintensität mit fokaler Hyperintensität im ASL-PWI (100 % Sensitivität) aufwiesen. Der CBF der Läsionen varierte von 70 ml/100 g/min bis zu 190 ml/100 g/min) und das Verhältnis des CBF der Läsionen zum CBF der weißen Hirnsubstanz war erhöht (2,5 bis 5,5). Eine fokale Hyperintensität im Arterial Spin Labeling kann ein diagnostischer Schlüssel für die Wernicke-Enzephalopathie sein, so die Wissenschaftler.