Defekt in Blut-Hirnschranke spielt wichtige Rolle in der Ödembildung bei akuter intrazerebraler Blutung in Basalganglien
Bis heute ist die Frage der Blut-Hirn-Schranken-Permeabilität im späten Stadium der akuten intrazerabralen Blutung (ICH = acute intracerebral hemorrhage) nicht eindeutig zu beantworten. Eine chinesische Forschergruppe der First Affiliated Hospital der Wenzhou Medical University in Wenzhou hat kürzlich im Rahmen einer Studie die Blut-Hirn-Schranken-Permeabilität bei spontaner ICH in den Basalganglien mittels Perfusions-CT ermittelt und ihren Zusammenhang mit dem entstandenen Hämatom und dem Volumen des perihämatomalen Ödems genauer untersucht. Hierzu führten sie bei 54 konsekutiven ICH-Patienten innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Beginn der Symptome ein Perfusions-CT durch. Dann wurde anhand der Aufnahmen das Permeabilitäts-Oberflächen-Produkt (PS) im Hämatom, im "High-PS Spot“, dem Perihämatom sowie in den normal-erscheinenden, den hemisphärischen und den kontralateralen Regionen vermessen. Die Volumina des Hämatoms und des Ödems errechneten die Forscher anhand von CT-Aufnahmen ohne Kontrastmittel. Es zeigte sich, dass die Bereiche des „High-PS Spot" und des Perihämatoms ein höheres PS aufwiesen als die kontralateralen Regionen und, dass das PS des Hämatoms niedriger war als jeweils das der kontralateralen Regionen. Die weiteren Datenauswertungen ergaben außerdem, dass das PS des Perihämatoms bei Patienten mit einem großen Hämatom größer war als das von Personen mit einem kleinen Hämatom. Nicht zuletzt fand sich eine positive Korrelation zwischen dem Volumen des perihämatomalen Ödems und dem Volumen des Hämatoms. Positiv korrelierte aber auch das perihämatomale PS mit dem Hämatom-Volumen. Bei den meisten Patienten mit einer akuten spontanen intrazerebralen Blutung der Basalganglien fanden sich innerhalb der ersten 24 bis 72 Stunden nach Beginn der Symptomatik ein lokal erhöhtes perihämatomales Permeabilitäts-Oberflächen-Produkt, so die Wissenschaftler. Außerdem sei das perihämatomale PS im Falle ausgedehnterer Hämatome größer und mit einem größeren Volumen des Ödems assoziiert gewesen. Den Studienautoren zufolge scheint in dieser Phase ein Defekt der Blut-Hirnschranke ein wichtiger Faktor bei der Ödembildung zu sein.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 08:04): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Defekt-in-Blut-Hirnschranke-spielt-wichtige-Rolle-in-der-Oed.htm
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