Die möglichen Effekte einer Bisphosphonat-Behandlung auf die Knochenmineraldichte (BMD = bone mass density) von Patienten mit einem metastasierenden Prostatakarzinom, die bereits mit Antiandrogenen und einer Strahlentherapie behandelt werden, haben Wissenschaftler der Izmir University School of Medicine, Department of Urology in Izmir, Türkei, vor Kurzem in einer Studie untersucht. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 31 Männern im durchschnittlichen Alter von 71,42 ± 6,7 Jahren aus, die in einem Zeitraum von einem Jahr wegen eines metastasierenden Prostatakarzinoms mit Antiandrogenen und einer Strahlentherapie behandelt wurden. Die Männer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 (n = 17) bestand aus Patienten, die zusätzlich zu ihrer Tumor-spezifischen Therapie das Bisphosphonat Zoledronat in einer Dosierung von 4 mg pro Monat intravenös verabreicht bekamen, in Gruppe 2 (n = 14) waren Männer ohne ergänzende Bisphosphonat-Behandlung. Vor und nach einem Jahr dieser Therapie bestimmten die Forscher bei allen Studienteilnehmern mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie die BMD und führten statistische T-Test-Analysen durch. Die Auswertung der Daten ergab, dass in Gruppe 1 im Vergleich zur Ausgangssituation die T-Scores im Bereich des Beckenknochens, des Oberschenkelhalses und der Lendenwirbelkörper signifikant zugenommen hatten. In Gruppe 2 hingegen war eine deutliche Abnahme der T-Scores beim Beckenknochen und Oberschenkelhals festzustellen. Der T-Score gibt eine Aussage darüber, ob eine Osteoporose vorliegt oder nicht. In Gruppe 1 konnte außerdem eine Zunahme der BMD des Beckenknochens und des Oberschenkelhalses beobachtet werden. In Gruppe 2 wiederum zeigte sich, dass nach Ablauf des einjährigen Beobachtungszeitraums die BMD-Werte im Bereich der Lendenwirbelkörper massiv abgenommen hatten. Das Bisphosphonat Zoledronat führt bei Männern mit metastasierendem Prostatakarzinom, die unter einer Behandlung mit Antiandrogenen plus Strahlentherapie stehen, zu einer Zunahme der Knochenmineraldichte, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Curr Urol, FulltextZurück zur Startseite