Anormale visuelle Aktivierung bei Parkinsonpatienten
Unter den nicht-motorischen Symptomen bei Morbus Parkinson haben vor allem Dysfunktionen im visuellen System, einschließlich Halluzinationen, einen signifikanten Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten. Wissenschaftler vom Department of Radiology an der University of São Paulo, Brasilien, konnten vor kurzem noch vor dem Auftreten klinisch auffälliger Symptome bei Parkinson-Patienten Veränderungen im visuellen Cortex nachweisen. Hierfür wurden mittels zweier visueller fMRT-Experimente 16 Personen mit der Parkinson-Erkrankung ohne klinisch evidente visuelle Beschwerden mit 18 gesunden Freiwilligen verglichen. Die Studienteilnehmer mussten sich Tests mit einem "flackernden Schachbrettmuster" und zur Gesichtswahrnehmung unterziehen. Dabei zeigten die Parkinson-Patienten im Vergleich zu den gesunden Probanden während dem Schachbrettmuster-Test bilateral eine verminderte Aktivität im primären visuellen Cortex und während dem Gesichtswahrnehmungs-Experiment eine erhöhte Aktivität im Gyrus fusiformis. Die Ergebnisse bestätigen die Vorstellung, dass Patienten mit Morbus Parkinson signifikante Veränderungen im visuellen Cortex-System aufweisen, noch bevor die visuellen Symptome klinisch evident werden. Allerdings weisen die Autoren darauf hin, dass weitere Studien notwendig sind, um den Beitrag dieser Anomalien an der Entwicklung visueller Symptome bei Parkinson zu bewerten.
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Quellen-URL (abgerufen am 06.05.2024 - 14:45): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Radiologie/Anormale-visuelle-Aktivierung-bei-Parkinsonpatienten-.htm
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