Das MAO-A (= Monoaminooxidase-A)-Enzym und das MAO-A-Gen spielen bei Männern möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Glioblastomen. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Universität von Umeå, Schweden, hin. Das MAO-A-Enzym ist am Abbau und der Regulation von Katecholaminen, wie Serotonin, Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, beteiligt. Das MAO-A-Gen schließlich ist auf dem X-Chromosom lokalisiert und hat mindestens einen funktionellen Polymorphismus. Die schwedischen Forscher verglichen die Genotypen von 437 Gliom-Fällen mit denen von 876 gesunden Kontrollpersonen. Alle Probanden waren Teilnehmer der „Swedish Glioma International Case-Control study (GICC)“. Im Einzelnen analysierten die Experten mit Hilfe des „Illumina Oncoarrays“ die Keimbahn-DNA der Studienteilnehmer. Sie selektierten 7 SNPs (= single nucleotide polymorphisms), die im MAO-Gen lokalisiert waren und schrieben ihnen basierend auf Daten des 1000 Genom-Projektes Genotyen zu. Zur nachfolgenden Validierung der Ergebnisse verwendeten die Experten die Daten von 1.579 männlichen Glioblastom-Patienten und 1.875 Kontrollpersonen, welche die gesamte GICC-Kohorte umfasste. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass der rs144551722-SNP ein signifikanter Prädiktor für die Entwicklung eines Glioblastoms bei Männern war. Auf Frauen traf diese Beobachtung nicht zu. Um die Assoziation zwischen dem MAO-Gen und dem Glioblastom-Risiko zu sichern, führten die Wissenschaftler noch eine Haplotyp-Analyse durch. In der Validierungsgruppe fanden sich ähnliche Ergebnisse. Diese Studienresultate deuten darauf hin, dass das MAO-A-Enzym und das MAO-A-Gen bei Männern eine Rolle bei der Entstehung von Glioblastomen spielen, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus J Neurooncol 2019, Sep 25, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite