Die Angiogenese ist bekannter Maßen ein essentieller Bestandteil des Tumorwachstums. Bereits in verschiedenen Untersuchungen wurde die Expression des Prostata-spezifischen Membran-Antigens (PSMA) auf die Neovaskularisierung vieler solider Tumore, einschließlich des Glioblastoma multiforme, bestimmt. Iranischen Wissenschaftlern der Tehran University of Medical Sciences zufolge lassen die Muster der Expression vermuten, dass PSMA eine funktionelle Rolle in der Angiogenese spielt. Die Forscher haben in diesem Zusammenhang vor Kurzem mit immunhistochemischen Methoden die PSME-Expression in verschiedenen Tumorgraden von Hirngliomen untersucht, um den möglichen Nutzen eines Anti-PSMA-Antikörpers als komplementäre gezielte Tumortherapie bei den unterschiedlichen Gliomgraden zu analysieren. Insgesamt 72 Fälle von geringgradigen (Grad I und II) sowie hochgradigen (Grad III und IV) Gliomen wurden bezüglich ihrer PSMA-Expression untersucht. Eine positive PSMA-Färbung war bei 12 der hochgradigen Gliome (33,3 %) und bei 3 der geringgradigen Tumore (8,3 %) zu beobachten. Obwohl es in der Gruppe der hochgradigen Gliome deutlich mehr positive PSME-Resultate gab, so war die Intensität der Färbung den Experten nach in der Gruppe der geringgradigen Tumore signifikant stärker. Die Expression von PSMA in verschiedenen Tumorgraden von Gliomen könnte die Basis für weitere Untersuchungen sein, die sich schwerpunktmäßig mit einer diesbezüglich selektiven gezielten Tumortherapie in Kombination mit der gängigen Standardtherapie der Gliome auseinander setzen, so die iranischen Wissenschaftler.