Die Konzentration von Interleukin 6 (IL-6) in der Zerebrospinalflüssigkeit (CSF) ist bei Patienten mit einem Glioblastom mit dem Infiltrationsgrad der Tumor-assoziierten Makrophagen (TAMs) assoziiert und könnte ein nützlicher prognostischer Biomarker bei den Betroffenen sein. Hierauf deuten die Ergebnisse einer von Wissenschaftlern des Department of Neurosurgery, Kobe University Graduate School of Medicine in Kobe, Japan, vor Kurzem im „Journal of Clinical Neuroscience“ publizierten Studie hin. Die Forscher bestimmten die IL-6-Konzentrationen in insgesamt 75 Zerebrospinalflüssigkeitsproben von Gliom-Patienten (54 Glioblastome und 21 Gliome anderen Grades) und analysierten die Assoziation des CSF-IL-6 mit dem Infiltrationsgrad der TAMs und der Prognose. Es zeigte sich, dass die Konzentration des CSF-IL-6 bei den Glioblastom-Patienten signifikant höher war als bei den Patienten mit den anderen Gliomen. Die CSF-IL-6-Spiegel waren bei den Glioblastomen außerdem mit der Infiltrationsrate der TAMs assoziiert. Darüber hinaus waren die IL-6-Spiegel in den Glioblastomzellen, die mit TAM-ähnlichen Makrophagen kokultiviert waren, erhöht. Weiterführende Untersuchungen ergaben, dass die CFS von Glioblastom-Patienten, die hohe Konzentrationen von IL-6 enthielt, die Migrationsfähigkeit der Glioblastomzellen anregte und zu einer Neutralisierung von Antikörpern von IL-6 führte, die die Migrationsfähigkeit inhibieren. In univariaten und multivariaten Analysen zeigte sich dann, dass höhere IL-6-Spiegel in der CSF mit einer schlechteren Prognose der Glioblastom-Patienten assoziiert waren. Die Konzentration von Interleukin 6 in der Zerebrospinalflüssigkeit kann bei Patienten mit einem Glioblastom ein nützlicher prognostischer Biomarker sein, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus J Clin Neurosci 2019, Jul 18, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite