Stereotaktische Radiochirurgie in der Therapie des perioptischen Meningeoms effektiv und sicher?
Mit Hilfe der stereotaktischen Radiotherapie (SRT) lassen sich bei Patienten mit einem perioptischen Meningeom offenbar eine dauerhafte Tumorkontrolle und akzeptable Raten des Erhalts des Sehvermögens erreichen. Hierauf deuten die Ergebnisse einer internationalen multizentrischen Studie von 12 wissenschaftlichen Einrichtungen, die Teilnehmer der IRRF (= International Radiosurgery Research Foundation) sind, hin. An der Studie federführend beteiligt waren Forscher der University of Virginia in Charlottesville, Virginia, USA und des Gamma Knife Center Cairo, Nasser Institute Hospital in Kairo, Ägypten. Die Wissenschaftler ermittelten retrospektiv die Therapie-Parameter und das Outcome der SRT bei 438 Patienten mit einem perioptischen Meningeom, bei denen der Tumor innerhalb von 3 mm neben dem optischen Apparat lokalisiert war. Die Studienteilnehmer waren im Durchschnitt 51 Jahre alt und hatten entweder ein histologisch gesichertes (29 %) oder radiologisch verdächtiges (71 %) perioptisches Meningeom. Das durchschnittliche Behandlungsvolumen lag bei 8,01 cm3, die verschriebene Strahlendosis im Mittel bei 12 Gy und die mittlere Dosis auf den optischen Apparat bei 8,50 Gy. Insgesamt 405 der 438 Patienten (93 %) unterzogen sich einer Single-Fraction-SRT und 33 (7 %) einer hypofraktionierten SRT. Während der durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit der Bildgebung von 55,6 Monaten kam es bei 33 Patienten zu einer Tumorprogression. Das versicherungsmathematische 5-Jahres- und 10 Jahres-progressionsfreie Überleben lag bei 96 % bzw. 89 %. Es zeigte sich, dass eine Verschreibungsdosis ≥ 12 Gy und eine Single-Fraction-SRT mit einer besseren Tumorkontrolle assoziiert waren. Eine Abnahme des Sehvermögens trat bei insgesamt 31 Patienten (10 %) auf, und zwar mit versicherungsmathematischen 5-Jahres- und 10-Jahres-Sehverlustraten nach der Operation von 9 % und 21 %. Unabhängige Prädiktoren für die Abnahme des Sehvermögens nach der SRT waren eine Maximaldosis ≥ 10 Gy auf den Sehapparat und eine Tumorprogression. Die stereotaktische Radiotherapie ist eine Therapiemethode, die bei Patienten mit einem perioptischen Meningeom zu einer dauerhaften Tumorkontrolle und zu akzeptablen Raten des Erhalts des Sehvermögens führt, so das Fazit der Studienautoren.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 19:03): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Stereotaktische-Radiochirurgie-in-der-Therapie-des-perioptis.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239