Wissenschaftler der Frank H. Netter MD School of Medicine at Quinnipiac University in North Haven, Connecticut, des Hackensack University Medical Center in Hackensack und der Robert Wood Johnson Medical School in New Brunswick, New Jersey, USA, haben kürzlich im Rahmen einer Studie genauer untersucht, welche Merkmale Schwannome aufweisen, wie sie am besten diagnostiziert werden können und welches die optimale Therapieoption für die betroffenen Patienten ist. Teilnehmer der retrospektiven Studie waren 20 Patienten, bei denen im Zeitraum zwischen 2007 und 2015 ein Schwannom operativ entfernt wurde. In allen 20 Fällen fand sich in den MRT-Bildern das sogenannte „Spli-fat-sign“. Hierbei handelt es sich um Fettgewebe um intermuskuläre Tumore, das sich vor allem bei langsamem Wachstum bildet. 12 Patienten wiesen in den MRT-Aufnahmen außerdem das „Hoffmann-Tinel-Zeichen“ auf, welches auf einen de- und remyelinisierenden Prozess peripherer Nerven hindeutet. Bei nur 3 Studienteilnehmern entdeckten die Forscher im MRT das „Target-Sign“, ein in den T2-gewichteten Aufnahmen zu findendes zentral hypointenses fibröses und peripher hyperintenses myxoides Gewebe. Die Operation umfasste die Entfernung des Schwannoms unter Bewahrung der benachbarten Nerven-Faszikel mit Offenlassung des Epineuriums. Das Follow-up lag im Mittel bei 29 Monaten, beim letzten Nachuntersuchungszeitpunkt waren alle Patienten schmerzfrei und 19 Personen wiesen eine normale Sensibilität und volle Funktionsfähigkeit der betroffenen Extremität auf. Lediglich ein Patient hatte postoperativ eine posteriore interossäre Nervenlähmung entwickelt. Das „Hoffmann-Tinel-Zeichen“, präoperative Schmerzen und ein „Split-fat-sign“ im präoperativen MRT sind die klinischen Symptome, die am besten dazu geeignet sind, ein Schwannom zu diagnostizieren, so die Wissenschaftler. Den Experten zufolge kann das Schwannom am sichersten mit nur minimaler Komplikationsrate und einem guten Outcome via intrakapsuläre Exzision operativ behandelt werden.