Neue Studie zur therapeutischen Strategie bei intrakraniellem Chondrom
Wissenschaftlern der Capital Medical University in Beijing, China, zufolge, sollten bei Patienten mit einem intrakraniellen Chondrom individuelle Patienten-Faktoren, einschließlich der präoperativen Bedingungen, wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Strategie sein. Im Rahmen einer Studie hatten die Forscher retrospektiv die klinischen Daten und radiologischen Befunde von 66 Patienten mit einem intrakraniellen Chondrom, die in ihrer neurochirurgischen Abteilung operiert worden waren, ausgewertet. Darüber hinaus untersuchten sie, ob es bestimmte Faktoren gibt, die einen ungünstigen Einfluss auf das progressionsfreie Überleben und die Gesamtüberlebensrate der Patienten haben könnten. Der prä- und postoperative Karnofsky-Index lag bei 81,8 bzw 72,3 %. Die mittlere Tumorgröße betrug 3,5 cm. Die Analysen ergaben, dass bei 15 der 66 Patienten (22,7 %) eine umfassende komplette Tumorresektion durchgeführt werden konnte. 6 Personen (10,3 %) erhielten nach der Operation eine Strahlentherapie. Nach einem durchschnittlichen Follow-up von 85,5 Monaten war es bei 15 der ausschließlich operierten Patienten (28,8 %) zu einem Rezidiv gekommen. In der Gruppe der Studienteilnehmer mit der postoperativen Strahlentherapie waren keine Tumorrezidive zu verzeichnen. 6 Personen (10,3 %) starben an den Folgen der Tumorprogression. Risikofaktoren, die das progressionsfreie Überleben ungünstig beeinflussten, waren ein Lebensalter der Patienten von unter 33 Jahren, eine Tumorgröße ≥ 3,1 cm, ein Tumor mit evidenter atypischer/mitotischer Aktivität und die Durchführung einer Teilresektion. Die progressionsfreie Überlebensrate insgesamt lag nach 5 Jahren bei 75 % und nach 10 Jahren bei 64 %. Die Gesamtüberlebensrate betrug nach 5 Jahren 93 % und nach 10 Jahren 83 %. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bezüglich der Frage nach der therapeutischen Vorgehensweise im Falle eines intrakraniellen Chondroms individuelle Faktoren und die präoperativen Bedingungen maßgeblich mitentscheidend sind, so die Autoren.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 14:08): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Neue-Studie-zur-therapeutischen-Strategie-bei-intrakranielle.htm
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