Mittels der postoperativen stereotaktischen Radiochirurgie (SBRT = Stereotactic Body Radiotherapy) lässt sich bei Patienten mit Wirbelsäulen-Metastasen eine gute und dauerhafte lokale Kontrolle erreichen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des James Cancer Hospital at the Ohio State University Wexner Medical Center in Columbus, Ohio, USA, in einer Studie mit 63 konsekutiven Patienten mit Wirbelsäulen-Metastasen, die im Zeitraum zwischen 2013 und 2019 in Form einer Laminektomie oder Vertebrektomie operiert und anschließend mit der SBRT behandelt wurden. Die SBRT umfasste 1 bis 5 Fraktionen der Radiotherapie. Im Einzelnen analysierten sie die lokale Kontrolle (LC = local control), das progressionsfreie Überleben (PFS = progression-free survival), das Gesamtüberleben (OS = overall survival) und die Toxizität der Therapie. Die Nachbeobachtungszeit der behandelten Patienten lag im Mittel bei 12,5 Monaten. Etwa 75 % der Patienten unterzogen sich einer Vertebrektomie und 25 % einer Laminektomie. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass die kumulative 1-Jahres-Inzidenz des lokalen Therapieversagens bei 19 % lag. Außerdem zeigte sich, dass die lokale Kontrolle signifikant dadurch verbessert werden konnte, wenn die SBRT ≤ 40 Tage nach der Operation durchgeführt wurde. So lag die LC nach einem Jahr bei Patienten mit einer SBRT innerhalb von 40 Tagen nach dem operativen Eingriff bei 94 % und bei denjenigen mit der SBRT ≥ 40 Tage postoperativ bei 75 %. Auch hatten Personen, die eine präoperative Embolisation erhalten hatten, eine bessere 1-Jahres-LC als Patienten ohne Embolisation vor dem Eingriff (88 % versus 76 %). Multivariate Analysen ergaben dann, dass die Zeit von der Operation bis zur SBRT, eine höhere Radiotherapie-Dosis und die präoperative Embolisation signifikante Prädiktoren für die lokale Kontrolle waren. Das 1-Jahres-PFS- und -OS lag bei 56 % bzw. 60 %.