Gute Langzeitkontrolle mit Gamma Knife Radiochirurgie bei hormoninaktiven Hypophysen-Adenomen
Die Gamma Knife Radiochirurgie (GKRS = Gamma Knife radiosurger) ist eine alternative Therapiemethode bei Patienten mit einem symptomatischen hormoninaktiven Hypophysen-Adenom, die zum Beispiel aufgrund von Komorbiditäten nicht operiert werden können. Wissenschaftler des University of Virginia Health Systems, Charlottesville, Virginia, USA, sind kürzlich - zusammen mit Kollegen aus drei internationalen akademischen Gamma-Knife-Zentren - in einer Studie der Frage nachgegangen, wie effektiv und sicher ein initialer Gamma Knife radiochirurgischer Eingriff im Falle eines hormoninaktiven Hypophysen-Adenomen grundsätzlich ist. Hierzu werteten sie retrospektiv die Daten von 569 betroffenen Patienten der teilnehmenden Therapiezentren aus. Bei insgesamt 41 Personen (7,2 %) kam wegen ihres fortgeschrittenen Lebensalters, multipler Komorbiditäten oder auf Wunsch der Betroffenen selbst die GKRS zum Einsatz. Zum Zeitpunkt des Eingriffs waren die Studienteilnehmer im Mittel 69 Jahre alt. 37 % von ihnen wiesen vor der Radiochirurgie einen Hypopituitarismus auf. Alle Patienten erhielten eine mittlere Randdosis von 12 Gy bei einer Isodosis von 50 %. Die Tumorkontrollrate insgesamt lag bei 92,7 % und die versicherungsstatistische Tumorkontrollrate bei 94 % nach 5 Jahren und bei 85 % nach 10 Jahren. Lediglich in 3 Fällen musste wegen eines erneuten Tumorwachstums oder einer Progression der Symptome nach 3 bzw. bei einem Patienten 96 Monaten nach der GKRS nachoperiert werden. Einen neuen oder eine Verschlechterung des Hypopituitarismus entwickelten insgesamt 10 Patienten (24 %), und zwar im Durchschnitt 37 Monate nach der GKRS. In einem weiteren Fall trat eine New-Onset-Hirnnervenparese auf. Weitere radiochirurgische Komplikationen waren nicht festzustellen. Insgesamt war ein verzögert einsetzender Hypopituitarismus häufiger bei Patienten zu beobachten, die eine Randdosis von mehr als 18 Gy und eine Maximaldosis von 36 Gy erhalten hatten. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass bei etwa 85 % aller Patienten, die wegen eines hormoninaktiven Hypophysen-Adenomen mit der Gamma Knife Radiochirurgie behandelt werden, die Therapie zu einer guten Langzeitkontrolle des Tumors führt und ein durchaus akzeptables Nebenwirkungsprofil hat, so die Wissenschaftler.
(drs/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 12.05.2024 - 06:47): http://www.neuromedizin.de/Neuro-Chirurgie/Gute-Langzeitkontrolle-mit-Gamma-Knife-Radiochirurgie-bei-ho.htm
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