Erste Epilepsiechirurgie-Behandlung mit MRT-gestützter Laserablation in der Beta-Klink Bonn erfolgreich durchgeführt

Vor drei Jahren wurde das schonende Verfahren der MRT-gestützten Laserablation für die Epilepsiechirurgie in Europa zugelassen. Mit der minimal-invasiven, MRT-gesteuerten Laserablationstechnologie VISUALASE™ wurde jetzt auch bei einem Epilepsiepatienten ein Eingriff erfolgreich durchgeführt. Mit der Visualase-Technologie kann ein Teil von pharmakoresistenten Epilepsiepatienten auf sehr schonende Art und Weise operativ behandelt werden. Die private Beta Klinik in Bonn ist mit eine der ersten Kliniken in Deutschland, die einen Epilepsie-Patienten erfolgreich mit der minimal-invasiven, MRT-gesteuerten Laserablationstechnologie VISUALASE™ behandelt hat.

Den epilepsiechirurgischen Eingriff führte Neurochirurg Prof. Dr. Thomas Gasser in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christian Elger, Leiter der Beta Neurologie – Kompetenzzentrum für Epilepsie, und einem speziell dafür geschulten OP-Team durch. Das hochmoderne Verfahren erlaubt es den Operateuren, kleine Gewebebereiche minimal-invasiv und sehr exakt zu behandeln. Die Wirkung des Lasers im Gehirn wird dabei im Magnetresonanztomografen in Echtzeit sichtbar gemacht und überwacht. „Wir sind stolz und freuen uns sehr, dass wir im April unseren ersten Epilepsie-Patienten erfolgreich mit dem extrem schonenden Verfahren behandeln konnten“, erklärt Operateur Prof. Dr. Thomas Gasser, Neurochirurg und Geschäftsführer der Privatklinik.

GE MRI

BU: Einfache MRI-Positionierung
Bild: ® Betaklinik/Medtronic Deutschland GmbH

Das Visualase-System ist eine innovative MRT-geführte Laserablationstechnologie, bei der Laserenergie mithilfe eines Applikators in den Zielbereich transportiert wird. Die über eine laser-diffundierende Faser abgegebene Energie bewirkt einen Temperaturanstieg im epileptisch aktiven Zielbereich und zerstört so kontrolliert das unerwünschte Weichgewebe. Die prächirurgische Epilepsie-Diagnostik sowie die Lokalisation des Epilepsieherdes mittels Videodoppelbilder- und EEG-Ableitung wurde in der Beta Neurologie – Kompetenzzentrum für Epilepsie von Prof. Dr. Christian Elger, Leiter des Kompetenzzentrums Epilepsie, und seinem Team durchgeführt. Er sprach auch die Empfehlung zur Behandlung mit der Visualse-Technologie aus. „Der Patient leidet an einer pharmakoresistenten Epilepsie mit komplex-partiellen Anfällen aus dem linken Schläfenlappen. Der schonende epilepsiechirurgische Eingriff stellte eine für ihn einzigartige Chance dar, seine Epilepsie zu heilen“, erklärt Prof. Dr. Christian Elger, der seit mehr als 30 Jahren Epilepsien und anfallsartige Störungen behandelt.

„Herkömmliche Operationsverfahren im Schläfenlappen - insbesondere Eingriffe im linken Schläfenlappen - bergen das Risiko, die Lern- und Gedächtnisfähigkeit des Patienten zu verschlechtern, da die klassische Operation zusätzlich gedächtnisbildende Strukturen schädigt. Durch die hohe Präzision und das minimal-invasive Verfahren beim Einsatz des Visualase-Lasers lässt sich dieses Risiko für den Patienten deutlich reduzieren,“ erklärt der Epilepsie-Spezialist seine Behandlungsempfehlung weiter.

Die Visualase-Technologie wird in den USA bereits seit 2007 eingesetzt. Mitte 2018 erhielt das Gerät von Medtronic die CE-Kennzeichnung der Europäischen Union. Die Beta Klinik in Bonn ist eine von wenigen Kliniken in Europa, die die klinische Anwendung zur Behandlung von Epilepsien und bösartigen Gehirntumoren anbietet.

Die Behandlungskosten werden bisher noch nicht von den Krankenkassen und Krankenversicherungen übernommen, sondern müssen von den Patienten selbst getragen werden.

Quelle: PI Beta Klinik, 16.04.2019

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