Vivian Maier war Kindermädchen, Krankenpflegerin - und Hobbyfotografin: Sie verließ praktisch nie ihre Wohnung, ohne ihre Kamera dabei zu haben. So entstanden zwischen 1951 und 1990 mehr als 100.000 Bilder vom Alltag in den Straßen New Yorks und Chicagos. Dabei machte sie die Fotos nur zum Privatvergnügen; erst im Jahr 2007 wurde dieser Bilderschatz in ihrem Nachlass gefunden, als er bei einer Auktion versteigert werden sollte. Mittlerweile hat Entdecker John Maloof im Rahmen eines großen Projekts knapp 90 Prozent von Vivian Maiers Fundus erschlossen. Eine eigene Website, Ausstellungen in aller Welt und mehrere Bildbände dokumentieren Maiers unsentimentalen und zugleich liebevollen Blick für Details. Ihre Bilder und ebenso die von ihr gemachten Filme und Tonaufnahmen ermöglichen einen spannenden Blick auf vier Jahrzehnte amerikanischer Geschichte und den direkten Blick auf den Wandel von Mode und Gesellschaft in diesem Zeitraum, aber auch auf die Veränderung der urbanen Landschaft und die Schattenseiten des amerikanischen Traums.
(mmh/map)
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