Studie: Neuer Ansatz gegen infektionsbedingte Epilepsie- Blockierung von Eiweiß CCL2 reduziert Frequenz sowie Intensität

Durch die Blockierung eines zur Gruppe der Chemokine gehörenden Proteins können Häufigkeit und Intensität von Epilepsie-Anfällen gesenkt werden. Das haben Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Neuroscienze herausgefunden. "Epileptische Anfälle werden oft durch akute entzündliche Vorgänge verschlimmert", so Projektleiterin Chiara Cerri. Bei dem erstmals mit der Krankheit in Zusammenhang gebrachten Chemokin handelt es sich um das Eiweiß CCL2, das bei vielen Epileptikern als pro-inflammatorisches Molekül vorkommt. Durch die Deaktivierung dieses Proteins können Häufigkeit und Ausmaß epileptischer Anfälle signikant reduziert werden. Ein Vorteil besteht laut Cerri darin, dass sich bereits im Handel erhältliche Pharmaka einsetzen lassen. Bei den Tests verwendet wurde das vom italienischen Pharmaunternehmen Angelini hergestellte "Bindarit". Die Studie wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Istituto di Fisiologia der Università del Trento durchgeführt. Details sind in der internationalen Fachzeitschrift "Journal of Neuroscience, 30 March 2016, 36(13): 3777-3788 " unter dem Titel „The Chemokine CCL2 Mediates the Seizure-enhancing Effects of Systemic Inflammation“ veröffentlicht.

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Quellen-URL (abgerufen am 17.07.2025 - 01:44): http://www.neuromedizin.de/Forschung/Studie--Neuer-Ansatz-gegen-infektionsbedingte-Epilepsie.htm
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