R-loops - Neue Forschungserkenntnisse bei der Gehirnzellentwicklung

R-loops kontrollieren gemeinsam mit den Proteinen der Polycomb-Gruppe jene Gene, die für die Entwicklung von Menschen und anderen Säugetieren wichtig sind. Diese Gene kontrollieren das Schicksal und die Funktion jeder Zelle im Körper. Sie helfen zum Beispiel dabei, zu kontrollieren, ob sie Neuronen oder Muskelzellen werden. Forscher der University of Edinburgh haben bei der Entwicklung gesunder Zellen die Rolle entscheidender Moleküle identifiziert. Die sogenannten "R-loops" werden bei der Zellentwicklung gebildet und sind hier von großer Bedeutung. Die neuen Studienergebnisse widerlegen die bisherige Annahme, dass sie für Zellen schädlich sind.

Die Forschungsergebnisse beantworten fundamentale Fragen der Zellbiologie. Sie könnten neue Erkenntnisse zu Erkrankungen bringen, was geschieht, wenn diese Vorgänge versagen. Zusätzlich könnten neue Ansätze für die Erforschung neuer Medikamente möglich werden. Weitere Studien sind laut den Forschern aber nötig, um die Rolle der R-loops bei Krankheiten zu klären, bei denen ihr Mitwirken bekannt ist. Dazu gehören neurodegenerative Störungen wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Erbkrankheit Fragiles-X-Syndrom (FXS).

Diese neuen Erkenntnisse könnten auch die Erforschung der Bedeutung von R-loops bei der Gehirnzellentwicklung ermöglichen. Damit wären neue Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankung denkbar. Das neue Wissen ist laut den Forschern auch für die Behandlung bestimmter Arten von Krebs von großer Bedeutung. Diese Erkrankungen stehen mit fehlerhaften Polycomb-Proteinen oder einer Überproduktion der R-loops in Zusammenhang.

(pte/map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • Mit Zebrafischmodell Chemikalien auf ihre neurotoxisische Wirkung testen
      Schätzungsweise 350.000 Chemikalien sind derzeit weltweit kommerziell verfügbar. Welche möglicherweise neurotoxisch wirken, also schädlich für das (sich entwickelnde) Gehirn sind, darüber ist kaum etwas bekannt. Bislang fehlen effiziente Testverfahren.
      Mehr
    • anti-IgLON5-Erkrankung im Frühstadium gut behandeltbar
      Die anti-IgLON5-Erkrankung wurde erst 2014 erstmals beschrieben und tritt typischerweise im höheren Lebensalter auf. Unruhiger Schlaf, Bewegungs- Schluck- und Sprechstörungen sind typisch für die seltene Autoimmunerkrankung. Doch eine Menge unterschiedlicher weiterer Symptome macht die Diagnose der ...
      Mehr
    • Stoffwechselprodukt D-2HG fördert die Anpassung an die mitochondriale Dysfunktion
      Mitochondrien sind spezialisierte Bestandteile von Zellen, die in erster Linie für die Energieproduktion zuständig sind, aber auch eine Schlüsselrolle dabei spielen, wie Zellen auf Stress reagieren und sich anpassen. Wenn Mitochondrien nicht mehr funktionieren, insbesondere in Gewebe mit einem hohen...
      Mehr
    • Zuckerersatzstoff Stevia zur Bekämpfung von Bauchspeicheldrüsenkrebs wirksam
      Mit dem natürlichen Zuckerersatzstoff Stevia haben Forscher der Universität von Hiroshima eine neue Waffe gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs entdeckt. Vergoren mit bestimmten Bakterien aus Bananenblättern, zerstört das daraus entstehende Präparat Krebszellen, ohne gesunde Nierenzellen anzugreifen, wie e...
      Mehr
    • Warnsignal an Immunsystem: "Rote Flagge" von sterbenden Krebszellen
      90 Prozent aller Menschen, die an Krebs sterben, sterben an Metastasen. Zwei Nachwuchsgruppen der Ruhr-Universität Bochum haben einen Wirkstoffkomplex entwickelt, der Krebszellen auf eine so geschickte Art tötet, dass sie im Sterben eine rote Flagge hochhalten: Sie zeigen so dem Immunsystem, dass mi...
      Mehr
    • Autoimmuntherapie: Fraunhofer treibt selektive Nervenstimulation voran
      Gezielte Nervenstimulation statt Medikamente: Mit dem Kick-off des PREPARE-Projekts DUSTIN startete im Juni 2025 eine vielversprechende Forschungsallianz zur visionären Behandlung von Autoimmunerkrankungen ihre Arbeit. Vier Fraunhofer-Institute bündeln ihre Kompetenzen in der Entwicklung eines minia...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 18.08.2025 - 15:29): http://www.neuromedizin.de/Forschung/R-loops---Neue-Forschungserkenntnisse-bei-der-Gehirnzellentw.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239