Australische Wissenschaftler des Baker Heart and Diabetes Institute, Melbourne, haben einen neuen Ansatz zum Zerstören schwer zu behandelnder Krebszellen gefunden. Das Team um Professor Karlheinz Peter hat bei der Erforschung aktivierter Blutplättchen bei Herzerkrankungen eine unerwartete Entdeckung gemacht. Damit liege möglicherweise ein neuer Ansatz zur gezielten Behandlung einer Reihe von Krebserkrankungen ohne gravierende Nebenwirkungen vor.
Neues Chemotherapeutikum entwickelt
Karlheinz Peter erforscht bereits seit vielen Jahren Blutplättchen. Dabei handelt es sich um kleine Blutzellen, die vor allem für die Blutgerinnung zuständig sind. Bei neuen Experimenten beobachtete der Forscher, dass sich Blutplättchen, vor allem aktivierte Blutplättchen, in der Umgebung einer Vielzahl von Tumoren ansammeln. Basierend auf diesen Erkenntnissen, hat das Team jetzt für die frühe Erkennung und Behandlung von Krebs ein neues Chemotherapeutikum entwickelt. "Wir haben nachgewiesen, dass wir aktivierte Thrombozyten für die Entdeckung von Tumoren mit bildgebenden Technologien darstellen können, die wie Ultraschall oder PET/CT bereits klinisch eingesetzt werden", so Peter. Dem Forscher nach hat dieser Ansatz großes Potenzial für die Diagnose und Behandlung einer ganzen Reihe von Krebserkrankungen. Damit stehe vor allem für schwierig zu behandelnde Erkrankungen, denen spezifische Marker für eine Therapie mit einer konventionellen Chemotherapie fehlen, ein neuer Behandlungsweg zur Verfügung.
BU: So funktioniert es - Quelle: Baker Institute, Melbourne
Potenziale für Diagnose und Behandlung für eine ganze Reihe von Krebserkrankungen
Zu den von Peter erwähnten Krebserkrankungen gehört zum Beispiel Brustkrebs. Es bestehe vor allem auch die Möglichkeit, hohe Konzentrationen eines Medikaments gezielt zur Behandlung von Tumorzellen einzusetzen. Dabei würden die Nebenwirkungen und auch das Tumorwachstum verhindert. Die australischen Forscher haben das Medikament jetzt zum Patent angemeldet. Derzeit wird an der Finanzierung von groß angelegten klinischen Studien gearbeitet.
Die Forschungsarbeit wurde vom National Health and Medical Research Council (NHMRC-Projektstipendium: 1108670) in Australien und zum Teil vom Unterstützungsprogramm für die Unterstützung der operativen Infrastruktur der Regierung von Victoria finanziert.