Auf europäischer Ebene gibt es ein Forschungsvorhaben, das sich „Human Brain Project“ nennt. Ziel des Projektes ist, das menschliche Gehirn bis ins kleinste Detail zu simulieren, um seine Funktionen besser zu verstehen und damit auch eines Tages Krankheiten optimaler diagnostizieren und behandeln zu können. An dem Großprojekt, das sich etwa über 10 Jahre erstrecken wird, sind Forschungseinrichtungen aus 23 Ländern beteiligt. Ganz oben mit dabei ist die Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, eine der größten Wissenschaftsorganisationen Deutschlands. Neben Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich, die Supercomputer entwickeln und Nervenzellen genau untersuchen, engagieren sich u. a. auch Helmholtz-Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Konzipiert wurde das Projekt von Prof. Henry Markram von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Der Experte ist zusammen mit Prof. Karlheinz Meier von der Universität Heidelberg auch Koordinator des Forschungsvorhabens. Der Helmholtz-Gemeinschaft nach werden „jede einzelne der etwa 100 Milliarden Nervenzellen mit ihren Bestandteilen und Verknüpfungen sowie die genetischen Eigenschaften in das Modell vom menschlichen Gehirn mit einfließen“. Und genau dazu brauchen die Forscher Supercomputer, deren zentraler Rechner in Jülich stehen wird. Die Europäische Union (EU) hat nun vor Kurzem beschlossen, das „Human Brain Project“ zur Simulation des menschlichen Gehirns großzügig zu unterstützen und zu fördern. Die Kosten werden auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzt. „Wir freuen uns sehr über die Auswahl des „Human Brain Project“ als eines der herausragenden europäischen Forschungsvorhaben, da seine Umsetzung nicht nur die Therapie vieler nervenbasierter Krankheiten verbessern, sondern auch die Computertechnologie revolutionieren wird“, so Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft.
(drs)
Mitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ForschungszentrenZurück zur Startseite