Um die anwendungsbezogene und patientenorientierte medizinische Forschung in Deutschland kontinuierlich zu verbessern, bot die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) im Jahr 2024 zum sechsten Mal eine außergewöhnliche Chance für erfahrene Clinician Scientists: die Bewerbung um eine von der Stiftung finanzierte Else Kröner Clinician Scientist Professur in Höhe von je 1,1 Millionen Euro. Im Jahr 2024 wurden vier dieser Professuren vergeben.
Diese auf maximal zehn Jahre ausgelegte Professur bietet die Möglichkeit, die berufliche Tätigkeit zu je 50 Prozent zwischen Forschung und Patientenversorgung aufzuteilen. „Damit reagieren wir auf den wachsenden Bedarf an Ärztinnen und Ärzten, die wissenschaftliche Ergebnisse direkt in die Patientenversorgung einbringen“, betont Prof. Dr. Michael Madeja, Vorstandsvorsitzender der EKFS.
Aus 21 Bewerbungen wurden Ende 2024 nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren die folgenden Kandidatinnen und Kandidaten für diese Förderung ausgewählt: Immuno-Imaging in Neuroonkologie und Neurowissenschaften: Prof. (apl.) Dr. Dr. Michael Breckwoldt, Abteilung Neuroradiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg.
Ziel dieses Projekts ist es, die Bildgebung von Immunantworten in die klinische Praxis zu überführen. Gliome sind bösartige Hirntumore, die aktiv gegen den Tumor gerichtete Immunantworten unterdrücken. Die Visualisierung von immunologischen Effektorzellen ist bisher in der Klinik nicht möglich. Dies wäre aber wichtig, um neurologische Erkrankungen und Hirntumore besser zu verstehen.
Derzeit werden neue Therapiekonzepte entwickelt, die das immunologische Tumormikromilieu modulieren. Diese neuen Therapien erfordern auch eine Weiterentwicklung der Bildgebung zum Therapiemonitoring. Die Entwicklung solcher neuer bildgebender Biomarker immunologischer Prozesse könnte auch das Monitoring anderer solider Tumor- und neurologischer Erkrankungen deutlich verbessern und soll im Rahmen des Projektes vorangetrieben werden.
Quelle: idw-online.de