Einer aktuellen Studie der Chinese Academy of Medical Sciences in Beijing, China, zufolge, ist bei Frauen, die frisch entbunden haben, ein erniedrigter 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel mit der Entstehung postpartaler Depression assoziiert. Die Studienpopulation bestand zunächst aus 323 Frauen, die im Zeitraum zwischen August und November 2013 in einem Stadtkrankenhaus in Beijing termingerecht von einem lebend-geborenen Kind entbunden wurden. Insgesamt 248 Frauen erklärten sich dazu bereit, in die Studie mit einzutreten und 213 schließlich standen bis zum Ende des 3-monatigen Beobachtungszeitraums zur Verfügung. Von allem Studienteilnehmerinnen wurde innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt Blut entnommen, um die 25-Hydroxyvitamin D-Spiegel im Serum zu bestimmen. Eine Nachuntersuchung der Patientinnen durch einen Gynäkologen erfolgte nach weiteren 3 Monaten. Die Datenanalysen der Forscher ergaben, dass 26 der 213 Frauen (12,2 %) nach der Entbindung eine postpartale Depression entwickelt hatten. Außerdem konnte beobachtet werden, dass die 25-Hydroxyvitamin D-Serumspiegel in der Gruppe der Frauen ohne Wochenbettdepression deutlich höher waren als die in der Gruppe der depressiven Studienteilnehmerinnen. Basierend auf der Receiver Operating Characteristic (ROC)-Kurve bzw. Grenzwertoptimierungskurve wurde der optimale Cutoff-Wert des 25-Hydroxyvitamin D-Serumspiegels als ein Indikator für ein postpartales Depressionsscreening auf einen Wert von 10,2 ng/ml geschätzt, und zwar mit einer Area under the curve (AUC) von 0.801 (95 % Konfidenzintervall CI 0.704-0.896). Die AUC ist die die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve einer Substanz im Blut. In multivariaten Analysen zeigte sich nach Adjustierung für mögliche Einflussfaktoren, dass ein 25-Hydroxyvitamin D-Serumspiegel ≤10.2 ng/ml mit einem erhöhten Risiko für postpartale Depressionen assoziiert war.