Wissenschaftler des Klinikums Stuttgart und der Universität Heidelberg sind kürzlich im Rahmen einer kleinen Studie der Frage nachgegangen, wie das Outcome von Patienten mit einer glenohumeralen Dysmelie ist, bei denen eine Schultergelenk-Endoprothese-Operation durchgeführt wurde. Teilnehmer waren 4 Patienten mit einer glenohumeralen Dysmelie (insgesamt 5 betroffene Schultern), die alle, nachdem konservative Therapien fehlgeschlagen waren, eine Schultergelenk-Endoprothese erhalten hatten. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer lag zum Zeitpunkt der Operation bei 50,4 Jahren. Vor und nach dem Eingriff wurden die Patienten klinisch und radiologisch untersucht. Das zeitliche Follow-up lag bei mindestens 24 Monaten. Es zeigte sich, dass sich bei allen 4 Patienten die ROM (Range of motion) der Schulter durch die Prothese deutlich verbesserte und sich auch die Schmerzen beträchtlich verringerten. Intra- und postoperative Komplikationen traten nicht auf. Angesichts dieser Studienergebnisse glauben die Wissenschaftler, dass eine Schultergelenk-Endoprothese die Lebensqualität und das Outcome von Patienten mit einer glenohumeralen Dysmelie, zumindest kurz- bis mittelfristig, verbessern kann. Wie der Langzeitverlauf in diesem Fall ist, bleibt den Experten zufolge aufgrund des sich verändernden und oft mangelhaften Glenoids bei den Betroffenen abzuwarten.
(pte/map)
Fulltext aus BMC Musculoskelet Disord 2016; 17(1): 185Zurück zur Startseite