Es ist unbestritten, dass der frühzeitige Einsatz von Maßnahmen zur Revaskularisation bei Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom das Outcome der Betroffenen verbessern kann. Wissenschaftler des Department of Medicine (Cardiovascular Medicine), Stony Brook University Medical Center, Stony Brook, NY, USA, sind nun kürzlich der Frage nachgegangen, welche Rolle die Revaskularisation bei Patienten mit einer nicht-akuten koronaren Herzkrankheit (KHK) spielt. Hierzu führten sie eine Literaturrecherche in "Medline" und im "Cochrane Central Register of Controlled Trials databases" durch und sammelten die Daten von allen bereits publizierten randomisierten Studien, welche die koronare Revaskularisation bei nicht-akuter KHK im Vergleich zur alleinigen medikamentösen Therapie untersucht hatten. In die Metaanalyse der Wissenschaftler wurden schließlich 28 Studien, die im Zeitraum zwischen 1977 und 2007 veröffentlicht worden waren, mit einbezogen. 17 dieser Studien hatten den perkutanen Koronareingriff untersucht und sechs weitere die koronare Bypass-Operation. Die übrigen fünf Studien hatten sich mit anderen Therapiemethoden befasst. Die Beobachtungszeit aller Untersuchungen betrug durchschnittlich drei Jahre. Teilnehmer der Studien waren insgesamt 13.121 Patienten, von denen 6.476 einer Revaskularisationstherapie und 6.645 einer alleinigen medikamentösen Behandlung unterzogen wurden. Die Berechnungen ergaben nun eine Odds ratio von 0.74 für die Revaskularisation versus der medikamentösen Therapie. Dabei waren bezüglich der Mortalitätsrate sowohl die Bypass-Operation als auch die perkutane Koronarintervention der alleinigen medikamentösen Therapie deutlich überlegen. Hinsichtlich der Rate an unkomplizierten Herzinfarkten bestand allerdings kein Unterschied zwischen den Patienten, bei denen eine Revaskularisation durchgeführt worden war und denjenigen, die nur medikamentös behandelt wurden. Diese Untersuchungsergebnisse zeigen, dass eine Revaskularisation zusammen mit einer medikamentösen Therapie auch bei Patienten mit einer nicht-akuten KHK die Überlebensrate der Betroffenen deutlich mehr verbessern kann als medikamentöse Behandlungsmaßnahmen alleine, so die Autoren.
(drs)
Fulltext aus The American Journal of Medicine 2009, Vol. 122(2), pp. 152-61Zurück zur Startseite