Klinische Studie zeigt verträglichere Immuntherapie bei jungen Krebspatienten

Neuroblastome sind bösartige solide Tumoren, die sich aus Nervenzellen des so genannten sympathischen Nervensystems entwickeln. Mit etwa 7 % aller Krebserkrankungen sind sie nach den ZNS-Tumor‎en die häufigsten soliden Tumoren im Kindes- und Jugendalter. Durch eine Immuntherapie mit einem Antikörper in Kombination mit aktivierenden Botenstoffen des Immunsystems (Zytokinen) in Form von Medikamenten konnten die Überlebenschancen der Erkrankten verbessert werden. Diese Therapie wurde bislang immer kombiniert verabreicht, war allerdings mit deutlichen Nebenwirkungen verbunden. In einer klinischen Studie gelang es nun dem Forscherteam um Professor Holger N. Lode von der Universitätsmedizin Greifswald in Zusammenarbeit mit der „Internationalen Gesellschaft für Kinderonkologie – Neuroblastom (SIOPEN)“ nachzuweisen, dass der Antikörper alleine genauso gut wirkt, wie die nebenwirkungsreiche Kombination aus Antikörpern und Zusatzstoffen (Interleukin-2). „Mit diesem klaren Ergebnis wird die Immuntherapie beim Neuroblastom für betroffene Kinder und Jugendliche deutlich verträglicher bei gleicher Wirksamkeit“, sagte der Geschäftsführende Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendmedizin und Kinderonkologe Prof. Holger Lode. Die Ergebnisse der multizentrischen, Phase-3-Studie wurden jetzt im renommierten Medizinjournal Lancet Oncology veröffentlicht.

Die Greifswalder Kinderonkologie wurde vor Kurzem erstmals von Deutschen Krebsgesellschaft e. V. zertifiziert. Ein klinisch-wissenschaftlicher Schwerpunkt in Greifswald ist die Weiterentwicklung der Immuntherapie mit Antikörpern. Die Greifswalder Kinderonkologie wurde vor Kurzem erstmals von Deutschen Krebsgesellschaft e. V. zertifiziert.

Quelle: PI Universitätsmedizin Greifswald

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 23.08.2025 - 10:01): http://www.neuromedizin.de/Studien/Klinische-Studie-zeigt-vertraeglichere-Immuntherapie-bei-jun.htm
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