Verlangsamen Aktivitäten außer Haus den Verfall der kognitiven Fähigkeiten?
Die zunehmende Zahl von Menschen mit Demenz führt zu erheblichen sozialen Problemen. Wissenschaftler vom First Department of Internal Medicine an der Shinshu University School of Medicine in Matsumoto City, Japan, hatten bereits früher einmal darüber berichtet, dass ältere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen eine niedrige Frequenz am Aktivitäten aufweisen. Um die Korrelation von täglichen Unternehmungen mit der Abnahme der kognitiven Fähigkeiten näher zu untersuchen, sollte nun in einer neuen Studie das Verhalten von 53 älteren, allein lebenden Menschen mit sogenannten PIR-Sensoren (passive infrared sensors) objektiv beurteilt werden. Mittels Mini-Mental State Examination (MMSE) wurden außerdem die geistigen Fähigkeiten der Teilnehmer zu Beginn der Studie getestet. Die Infrarot-Sensoren, die in den Räumen der Probanden installiert wurden, zeichneten die häuslichen Bewegungen für ungefähr ein Jahr auf. Auf Grundlage dieser Aufnahmen wurden zwei Gruppen identifiziert und zwar eine mit kognitivem Rückgang (MMSE < 24, n = 6) und eine normale Gruppe (MMSE > 24, n = 44). Die Probanden der ersten Gruppe unternahmen nicht nur signifikant weniger Ausflüge (8,8 vs. 17,3) als die anderen Studienteilnehmer (> 20 Ausflüge/Monat), sondern zeigten während dem Beobachtungszeitraum auch noch einen Rückgang der "indoor"-Aktivitäten. Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ältere Menschen, die wenig Gelegenheit haben, ihr Haus zu verlassen, ein höheres Risiko für einen Verfall der kognitiven Fähigkeiten haben, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 17.07.2025 - 06:36): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Verlangsamen-Aktivitaeten-ausser-Haus-den-Verfall-der-kognit.htm
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