Zwischen bestimmten selbst gefährdenden pathologischen Verhaltensmustern Jugendlicher aus Deutschland und den USA finden sich keine relevanten Unterschiede. Dies ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie der Universität Ulm zu suizidalen und selbst verletzenden Verhaltensmustern von insgesamt 665 Jugendlichen aus deutschen und amerikanischen Schulen. Die Jugendlichen waren zwischen 14 und 17 Jahre alt. Sowohl die amerikanischen als auch die deutschen Studienteilnehmer beantworteten für die Untersuchung mehrere standardisierte Fragebögen. Unter anderem bearbeiteten die Schüler den Self-Harm Behavior Questionnaire (SHBQ) und den Ottawa Self-Injury Inventory (OSI), beides Instrumente zur Beurteilung von selbst verletzendem Verhalten. Außerdem befragten die Forscher die Studienteilnehmer zu eventuell vorhandenen Depressionen mit der deutschen Version des "Center for Epidemiological Studies-Depression" Scale (CES-D). Die Auswertung der Daten zeigte, dass sich mehr als ein Viertel (25,6 Prozent) aller Teilnehmer mindestens einmal in ihrem Leben in irgendeiner Weise entsprechend der Kriterien für Non Suicidal Self Injury (NSSI) selbst verletzt hatten. Über wiederholte (mehr als 4x) Selbstverletzungen berichteten 9,5 Prozent der Schüler. Bei 6,5 Prozent (n=43) der Studienteilnehmer kam es in der Vergangenheit bereits zu Suizidversuchen. Dabei ließen sich insgesamt keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Schülern aus Deutschland und den USA nachweisen. Angesichts dieser Studienergebnisse vermuten die Forscher, dass es sich bei dem Phänomen NSSI um ein weltweites Problem handelt, welches vorwiegend in westlich geprägten Kulturen auftritt.
(jpo/map)
Abstract aus "Psychological Medicine" Published online by Cambridge University Press 27 Jan 2009Zurück zur Startseite