Trinkgewohnheiten und Suizidgefahr unter Jugendlichen
Jugendliche, die Alkohol trinken, weil sie sich deprimiert fühlen, haben möglicherweise ein erhöhtes Suizidrisiko. Dies ergab eine Studie der University of Connecticut in Farmington, USA, mit Daten von 31.953 Schülern. Das Datenmaterial stammte aus dem amerikanischen "Signs of Suicide" - Programm der Jahre 2001 bis 2002, das unter anderem zur Verringerung der Selbstmordrate von Schülern entwickelt wurde. Für die aktuelle Studie untersuchten die Forscher zwei Trinkgewohnheiten näher: Zum einen das exzessive, periodische Trinken und zum anderen der Alkoholgebrauch während depressiver Phasen. Zudem ermittelten die Wissenschaftler durch Befragungen, ob die Schüler in der Vergangenheit bereits Selbstmordgedanken hatten oder ob sie einen Suizid versucht hatten. Die statistische Auswertung ergab einen eindeutigen Zusammenhang zwischen beiden Trinkgewohnheiten und dem vermehrten Auftreten von Suizidgedanken. Weitere Berechnungen zeigten außerdem einen wesentlich stärkeren Zusammenhang zwischen einem anlassbezogenen Alkoholkonsum während depressiver Phasen und dem Risiko für Suizidversuche bei Jugendlichen, die im vorangegangenen Jahr keine Suizidgedanken hatten. Das episodische Trinken erwies sich unter allen Jugendlichen unabhängig davon, ob sie bereits Suizidgedanken hatten oder nicht, als relevanter Risikofaktor. Angesichts dieser Studienergebnisse fordern die Forscher, den Alkoholkonsum Jugendlicher auch im Zusammenhang mit möglichen suizidalen Gedanken zu betrachten.
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Quellen-URL (abgerufen am 27.04.2024 - 07:27): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Trinkgewohnheiten-und-Suizidgefahr-unter-Jugendlichen.htm
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