Reduktion des Stigmas durch Sprache kann psychologische Belastung verringern

Experten des National Institutes of Health (NIH), Bethesda, USA, konnten in einer Studie nachweisen, dass diskriminierendes Stigma bei psychisch Kranken oder Sucht-Patienten bei Medizinern zu behandlungsfeindlicher Denkweise und fehlerhafter medizinischer Versorgung führt. Definiert wurde von dem NIH-Team das Stigma als negative Haltung gegenüber Menschen, die auf bestimmten kennzeichnenden Merkmalen beruhen.

Dass solche Stigmas durchaus auch eine Auswirkung auf die Suche nach einer Behandlung haben, zeigen jahrelange Forschungen der NIH. Benötigte Therapien bleiben oft aus. So erhalten in den USA 35 Prozent der Menschen mit schweren psychischen Leiden und fast 90 Prozent der Patienten mit Suchterkrankungen keine Behandlung.

Die aktuelle  Studie zeigt aber auch, dass eine angemessene Sprache zur Beschreibung von psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen zur Verringerung von Stigmata beitragen kann und somit die Lage der Betroffenen in medizinischen Einrichtungen oder in der Gesellschaft verbessern kann.

Für die Experten des NIH ist eine Veränderung in der Sprache für die Mobilisierung von Ressourcen für die Behandlung und zur Verringerung der Vorurteile notwendig, damit die Betroffenen nicht auf Hilfe verzichten, die sie dringend benötigen würden.

Originalarbeit: Choosing Appropriate Language to Reduce the Stigma Around Mental Illness and Substance Use Disorders

(pte/bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.04.2024 - 02:24): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Reduktion-des-Stigmas-durch-Sprache-kann-psychologische-Bela.htm
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