Ein Präventionsprogramm, das über die negativen körperlichen und sozialen Folgen von Alkohol informiert, kann in kleineren Gemeinden den Konsum alkoholischer Getränke offenbar deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler vom Department of Statistics der Università degli Studi di Milano-Bicocca, Mailand und weiterer wissenschaftlicher Einrichtungen Italiens, im Rahmen einer Interventionsstudie mit insgesamt 123.235 Personen. Über einen Zeitraum von mindestens 2,5 Jahren wurden die Bewohner von zehn kleineren italienischen Kommunen zwischen 1999 und 2006 mit Hilfe von Aktivitäten und Veranstaltungen über die Einflüsse von Alkohol auf die Gesundheit und das gesellschaftliche Leben unterrichtet. Acht weitere Gemeinden dienten als Kontrollgruppe. Anhand einer Zufallsstichprobe bestehend aus 3382 aufgeklärten und 2644 Kontrollpersonen wurde der persönliche Alkoholkonsum vor und nach Intervention mittels Telefon-Befragungen und Fragebögen erhoben. Nach Auswertung der Daten konnte eine signifikante Reduktion des Alkohol-Verbrauchs bei den informierten Personen im Vergleich zur Kontrollgruppe festgesellt werden. Dabei verzichteten Männer deutlich mehr auf Alkohol als Frauen. Die Autoren schlussfolgern, dass eine gut koordinierte Aufklärungskampagne innerhalb kleinerer Gemeinschaften dazu beitragen kann, den individuellen Alkoholkonsum zu verringern.
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Abstract aus Addiction 2010. doi: 10.1111/j.1360-0443.2010.03105.x. (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite