Neue Studie zu Schlafstörungen bei Patienten mit bipolarer Erkrankung während der Remission
Es gibt offenbar eine beträchtliche Anzahl von Patienten mit einer bipolaren Erkrankung, die in der Phase der Remission unter Schlafstörungen leiden, wobei Letzteres unabhängig von den Kernsymptomen der Depressionen zu sein scheint. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Studie des Department of Psychiatry, Jawaharlal Institute of Postgraduate Medical Education and Research in Puducherry, Indien, mit 103 Patienten mit einer bipolaren Erkrankung hin, die sich aktuell in Remission befanden. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer (44,7 % Männer und 55,3 % Frauen) lag bei 37,4 Jahren. Die Forscher ermittelten bei allen Patienten mittels des “Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI)” die Schlafqualität sowie anhand der “Young Mania Rating Scale (YMRS)” und der „Hamilton Depression Rating Scale (Ham-D)“ die Stimmungssymptome. Die Adhärenz der Probanden wurde mit Hilfe der „Medication Adherence Rating Scale“ untersucht. Die Analysen ergaben, dass 41 der 103 Patienten (39,8 %) schlechte Schläfer waren. Diese wiesen einen deutlich höheren Ham-D-Score und eine höhere Rate an Non-Adhärenz ihrer Medikation gegenüber auf. Der Zusammenhang zwischen den Ham-D-Scores und der Schlafqualität der Studienteilnehmer waren dann nicht mehr signifikant, wenn die Schlaf-assoziierte Items des Ham-D keine Berücksichtigung fanden. Logistische Regressionsanalysen zeigten schließlich, dass die Medikamenten-Non-Adhärenz wohl der einzige unabhängige Prädiktor für eine schlechte Schlafqualität der Patienten mit einer bipolaren Erkrankung in der Phase der Remission war.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 16.07.2025 - 10:26): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Neue-Studie-zu-Schlafstoerungen-bei-Patienten-mit-bipolarer-.htm
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