Lithiumtherapie bei älteren Patienten mit erhöhtem Risiko für Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert
Eine Lithiumtherapie im höheren Lebensalter ist im Vergleich zu einer Behandlung mit Valproat mit einem statistisch signifikant erhöhten Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Department of Psychiatry, Lady Davis Institute/Jewish General Hospital der McGill University in Montreal, Kanada, in einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie mit erwachsenen Patienten im durchschnittlichen Alter von 71 Jahren, die unter einer Gemütsstörung litten und deren Daten im Zeitraum zwischen 2007 und 2015 in der Gesundheitsdatenbank von Ontario hinterlegt wurden. Im Einzelnen handelte es sich um 3.113 Patienten, die mit Lithium behandelt wurden und 3.113 Personen mit einer Valproat-Therapie, die miteinander verglichen wurden. Außerdem untersuchten die Forscher Patienten mit einer höheren Lithium-Serumkonzentration (> 0,7 mmol/l) und diejenigen mit niedrigeren Lithiumspiegeln genauer. Primäres Endziel war eine Verringerung der eGFR-Rate ≥ 30 % während der Behandlungen im Vergleich zum Zeitpunkt vor der jeweiligen Therapie. Die aufeinander abgestimmten Lithium- und Valpraot-Patienten wiesen über einen durchschnittlichen (maximalen) Nachbeobachtungszeitraum von 3,1 (8,3) Jahren ähnliche Indikatoren ihres basalen Gesundheitszustandes auf. Die Analysen ergaben, dass Lithium im Vergleich zu Valproat mit einem erhöhten Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert war. Auch war verglichen mit Valpraot das Risiko für eine Abnahme der Nierenfunktion bei Patienten mit höheren Lithiumserumkonzentrationen höher als bei Patienten mit niedrigeren Lithiumspiegeln. Bei älteren Patienten mit einer Gemütserkrankung ist eine Lithiumtherapie im Vergleich zu einer Behandlung mit Valproat mit einem statistisch signifikant erhöhten Risiko für eine Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert, so die Autoren. Allerdings sollten noch weiterführende Untersuchungen zum Thema durchgeführt werden, um festzustellen, ob dieser Effekt in erster Linie auf Patienten mit höheren Lithium-Serumspiegeln zutrifft.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 02:10): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Lithiumtherapie-bei-aelteren-Patienten-mit-erhoehtem-Risiko-.htm
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