Eine kombinierte kognitive Verhaltenstherapie und motivierende Gesprächsführung hat einen klinisch signifikanten Effekt in der Behandlung klinischer und subklinischer Depression bei gleichzeitiger Alkoholabhängigkeit. Dies konnten Wissenschaftler des Department of Clinical Psychology, VU University Amsterdam, Niederlande, zusammen mit Kollegen aus Schweden, den USA und Deutschland in einer vor Kurzem in der Zeitschrift „Addiction“ publizierten Studie zeigen. Die Forscher führten eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen medizinischen Literaturdatenbanken nach Studien durch, die bis Juni 2013 zum Thema publiziert wurden und identifizierten über Querverweise in den eingeschlossenen Studien und systematischen Reviews weitere Untersuchungen. Insgesamt 12 Studien mit 1.721 Patienten erfüllten schließlich die gesetzten Kriterien und kamen zur Auswertung. Die Analysen ergaben, dass eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und motivierender Gesprächsführung bei Patienten mit komorbider Alkoholabhängigkeit und Depression einen besseren, wenn auch nur leichten Effekt auf die subklinischen und klinischen Symptome der Depressionen und auf einen Rückgang des Alkoholkonsums hatte als sonstige Therapiemethoden ohne kognitive Verhaltenstherapie und motivierende Gesprächsführung. In Subgruppen-Analysen waren dann allerdings keine signifikanten Unterschiede mehr zu erkennen. Darüber hinaus zeigte sich, dass digitale Interventionen eine bessere Wirkung auf die Depressionen hatten als „Face-to-Face”-Interventionen. Eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und motivierender Gesprächsführung hat eine leichte, aber klinisch eindeutig gute Wirkung bei komorbider Alkoholabhängigkeit und Depression, so die Autoren.