Hohe Morbidität bei Jugendlichen mit Kaufzwang
Bei Jugendlichen lässt sich immer häufiger ein problematisches Kaufverhalten beobachten, das offenbar auch mit anderen abhängigen Verhaltensweisen und depressiven Symptomen einhergeht. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der University of Minnesota Medical School, USA, im Rahmen einer Studie mit 3.999 "High School"-Studenten. Mit Hilfe eines aus insgesamt 153 Fragen bestehenden Interviewbogens wurden neben dem Einkaufsverhalten auch demographische Merkmale, gesundheitsrelevante Verhaltensweisen wie z. B. Drogenkonsum, gewalttätiges Auftreten sowie die schulischen Leistungen der Studienteilnehmer beurteilt. Die Datenauswertung ergab ein unkontrolliertes Kaufverhalten bei 3,5 Prozent der Jugendlichen. Das maßlose Einkaufen war mit dem regelmäßigen Konsum von Tabak, Marihuana und anderen Drogen, mit depressiven Symptomen wie Trauer und Hoffnungslosigkeit sowie mit unsozialem Verhalten assoziiert, und bei Jungen und Mädchen gleichermaßen zu finden. Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten nur beim Konsum von Alkohol festgestellt werden. So bestand nur bei den weiblichen Probanden ein Zusammenhang zwischen einem übermäßigen Alkoholgebrauch und dem Zwang, Dinge zu kaufen. Einkaufen scheint bei Jugendlichen immer häufiger außer Kontrolle zu geraten, pathologische Ausmaße anzunehmen und mit einer erheblichen Morbidität verbunden zu sein. Die Autoren raten dazu, spezifische Präventionsprogramme und Therapien für diese junge Patientengruppe zu entwickeln.
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 20:53): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Hohe-Morbiditaet-bei-Jugendlichen-mit-Kaufzwang.htm
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