Patienten mit Autoimmunerkrankungen haben möglicherweise ein deutlich erhöhtes Risiko, an Morbus Parkinson zu erkranken. Dieses Risiko scheint dabei innerhalb der ersten 10 Jahre nach der erstmaligen stationären Behandlung wegen der autoimmunen Erkrankung besonders hoch zu sein. Dies ist das Resultat einer vor Kurzem publizierten Studie des Center for Primary Health Care Research, Lund University, Malmö, Schweden, mit 310.511 Patienten mit insgesamt 33 verschiedenen Autoimmunerkrankungen, die an der Universität Lund behandelt wurden. 932 Personen erkrankten nach der Diagnose der Autoimmunerkrankungen zusätzlich an Morbus Parkinson. Dabei ergaben die Berechnungen ein standardisiertes Inzidenzverhältnis (SIR) von insgesamt 1.33 sowie einen SIR-Wert von 1.19 hinsichtlich einer Parkinsonerkrankung, die im Jahr nach dem 10-jährigen Beobachtungszeitraum der Studie diagnostiziert wurde. Die weiteren Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass jedoch nur sechs Arten von Autoimmunerkrankungen mit einem erhöhten Parkinsonrisiko assoziiert waren. Im Einzelnen handelte es sich dabei um die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), den Morbus Basedow, die Hashimoto Thyreoiditis, die Multiple Sklerose (MS), die pernizöse Anämie und die Polymyalgia rheumatica. Das Risiko, an Morbus Parkinson zu erkranken war aber auch abhängig vom Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Hospitalisierung. Insgesamt wiesen Patienten mit Autoimmunerkrankungen ein um 33 % erhöhtes Parkinson-Risiko auf, wobei Letzteres innerhalb der ersten 10 Jahre nach der ersten stationären Einweisung ansteigend war, so die Wissenschaftler.