Die elektrokonvulsive Therapie (ECT) scheint eine effektive Therapieoption bei Patienten mit einer Schizophrenie zu sein und wird von der Mehrzahl der Betroffenen offenbar auch gut toleriert. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Campbell Family Research Institute, Centre for Addiction and Mental Health in Toronto, Ontario, Kanada, in einer Studie mit 144 Patienten mit der DSM-IV-Diagnose einer Schizophrenie oder schizoaffektiven Erkrankung, die sich im Zeitraum zwischen Oktober 2009 und August 2014 in Behandlung befanden. Die Studienteilnehmer erhielten insgesamt 171 akute ECT-Anwendungen. Die Wissenschaftler analysierten die Therapieantworten und das Auftreten transienter kognitiver Beeinträchtigungen. Untersucht wurde dabei auch der Einfluss verschiedener Faktoren, wie die ECT-Indikation, klinische Merkmale, die Medikation während der ECT und die technischen Parameter auf die Therapieantwort und die transiente kognitive Beeinträchtigung. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass die ECT-Behandlung in einer 76,7 %-igen Antwortrate resultierte. Faktoren, die mit einer besseren Therapieantwort-Rate assoziiert waren, waren eine fehlende antiepileptische Medikation, eine vorangegangene gute Therapieantwort und eine primäre ECT-Indikation, die nichts mit einer Pharmakoresistenz zu tun hatte. Keinen Zusammenhang mit der Therapieantwort hatte das Lebensalter der Patienten und eine Clozapin- oder Benzodiazepin-Therapie. Außerdem zeigte sich, dass die ECT-Therapie in 9 % der Behandlungen zu einer transienten kognitiven Beeinträchtigung führte. Demographische und klinische Faktoren waren nicht mit den kognitiven Störungen assoziiert. Die elektrokonvulsive Therapie (ECT) ist eine effektive Therapieoption der Schizophrenie, wobei es zahlreiche Faktoren gibt, welche die Therapieantwort beeinflussen können, so die Autoren.