Diagnose depressiver Erkrankungen durch den Hausarzt
Depressionen werden in der Primärversorgung von Hausärzten offenbar nur selten richtig erkannt. Wissenschaftler des Leicester General Hospital in Leicester, Großbritannien, haben dies nun im Rahmen einer Metaanalyse näher untersucht. Insgesamt werteten die Forscher 118 Studien aus, davon erfüllten 42 Publikationen mit einer Gesamtteilnehmerzahl von 50.371 Patienten die Einschlusskriterien für die Metaanalyse. Es zeigte sich, dass Hausärzte bei 47,3 Prozent aller tatsächlich an einer Depression erkrankten Patienten diese auch korrekt diagnostizierten und bei 33,6 Prozent aller Fälle auch dokumentierten. Eine eingehendere Auswertung von 19 Studien zeigte allerdings auch, dass statistisch gesehen von 100 zufällig ausgewählten Patienten bei 15 Personen eine Depression fälschlicherweise diagnostiziert und bei 10 Patienten die Depression nicht erkannt wurde. Bei 10 von 100 Fällen war die Diagnose Depression korrekt. Abschließend betonen die Forscher, dass Hausärzte zwar bei nicht erkrankten Personen eine Depression mit großer Sicherheit ausschließen können, jedoch die auffallend niedrige Prävalenz von Depressionen im Sektor der hausärztlichen Versorgung auf häufig nicht erkannte Depressionen hinzuweisen scheint.
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 08:14): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Diagnose-depressiver-Erkrankungen-durch-den-Hausarzt.htm
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