Bei Patienten mit Morbus Parkinson können systemische Entzündungen durch respiratorische Infektionen, wie Pneumonien, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung, nicht selten in ein Delirium münden. Letzteres führt dann häufig dazu, dass sich der kognitive und motorische Zustand der Betroffenen weiter verschlechtert. Wissenschaftler des National Hospitals of Utano in Kyoto, Japan, haben kürzlich in einer Fall-Kontroll-Studie genauer untersucht, welche Risikofaktoren es für subakute motorische Ausfälle bei Parkinson-Patienten mit systemischer Entzündung im Einzelnen gibt. Subakute motorische Ausfälle definierten die Experten als anhaltende Verschlechterung um eine oder mehrere Stufen auf der modifizierten Hoehn und Yahr-Skala. Teilnehmer der Studie waren 80 Parkinson-Patienten mit einer systemischen Entzündung. Bei 26 von ihnen traten im Verlauf der Infektion oder danach subakute motorische Ausfälle auf (Fallgruppe), die übrigen 54 Personen dienten als Kontrollgruppe. 6 Monate nach Beginn der motorischen Ausfälle zeigten 19 Patienten der Fallgruppe keinerlei Verbesserung der subakuten Symptomatik. In nur 4 Fällen verschwanden die Ausfälle wieder (3 Personen konnten nicht weiter nachbeobachtet werden). Multivariable logistische Regressionsanalysen ergaben, dass ein Delirium und die Körpertemperatur signifikant mit subakuten motorischen Ausfällen nach einer systemischen Entzündung assoziiert waren (p = 0.001 für das Delirium und p = 0.026 für die Körpertemperatur). Die adjustierte Odds ratio lag im Falle des Delirs bei 15.89 (95 % Konfidenzintervall: 3.23 - 78.14) und in Bezug auf die Körpertemperatur bei 2.78 (95 % Konfidenzintervall: 1.13 - 6.83). Das Fazit der japanischen Wissenschaftler: Delirium und Fieber sind deutliche Risikofaktoren für subakute motorische Ausfälle bei Parkinson-Patienten mit systemischen Entzündungen.