Cannabis und das Risiko für Psychosen
Regelmäßiger Cannabiskonsum erhöht das Risiko für eine Psychose. Dies ist offenbar ein Effekt des aktiven Inhaltstoffes Delta 9-THC (Delta 9-Tetrahydrocannabinol) der Droge. Eine aktuelle Studie des Institute of Psychiatry in London, Großbritannien, hat nun ergeben, dass Cannabis-Konsumenten mit einer erstmalig aufgetretenen Psychose über einen deutlich längeren Zeitraum und sehr viel häufiger Cannabis mit einem hohen Wirkstoffgehalt geraucht haben als gesunde Kontrollpersonen. Die stimmt nach Ansicht der Experten mit der Hypothese überein, dass 9-THC tatsächlich derjenige Bestanteil der Droge ist, der das Risiko für eine Psychose erhöht. Teilnehmer der Studie waren 280 Patienten, die an einer erstmalig aufgetretenen Psychose litten, sowie 174 gesunde Kontrollpersonen. Eine erste Auswertung der Untersuchungsdaten ergab, dass zwischen den Cannabiskonsumenten mit einer Psychose und den Kontrollpersonen kein signifikanter Unterschied hinsichtlich einer irgendwann einmal stattgefundenen Cannabiseinnahme oder dem Lebensalter beim erstmaligen Gebrauch bestand. Die weitere Datenanalyse zeigte jedoch, dass Patienten mit einer Psychose deutlich häufiger täglich Cannabis konsumierten als die Kontrollpersonen und dies in der Regel bereits mehr als fünf Jahre praktizierten. Dabei war festzustellen, dass 78 Prozent der Psychose-Patienten hoch-potentes Cannabis mit einem hohen Gehalt an 9-THC konsumiert hatten. Zum Vergleich: Unter den gesunden Kontrollpersonen konsumierten lediglich 37 Prozent die hoch-potente Droge.
(map)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 01.05.2024 - 11:51): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/Cannabis-und-das-Risiko-fuer-Psychosen.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239