"Koffeinentzugssyndrom" objektiv nachweisbar
Ein akuter Koffeinentzug kann bei regelmäßigen Kaffeetrinkern die unterschiedlichsten Symptome auslösen. Neben subjektiven Beschwerden, wie z. B. Müdigkeit, konnten Forscher des Department of Psychiatry an der University of Vermont in Burlington, USA, im Rahmen einer doppelblinden, plazebokontrollierten Studie auch objektiv messbare Auswirkungen nachweisen. Insgesamt untersuchten die Wissenschaftler 16 Personen mit einem regelmäßigen Koffeinkonsum. Während die eine Gruppe der Studienteilnehmer täglich 400 mg Koffein erhielten, wurde den anderen unter randomisierten Bedingungen ein Plazebo verabreicht. Anhand von Fragebögen ermittelten die Forscher nach 14 Tagen die subjektiv empfunden Symptome der Studienteilnehmer. Veränderungen des zerebralen Blutflusses untersuchten sie mit der Doppler-Sonografie. Alle Teilnehmer wurden zudem mit dem EEG auf eventuelle Veränderungen der Hirnströme hin untersucht. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse zeigte eindeutige Veränderungen der Gehirndurchblutung bei den Teilnehmern, die seit 24 Stunden kein Koffein mehr erhielten. So zeigte die Doppler-Sonografie eine erhöhte systolische und diastolische Blutflussgeschwindigkeit der Arteria cerebri media (MCA) und der Arteria cerebri anterior (ACA), verbunden mit einer reduzierten Pulsatilität der MCA. Im EEG konnten die Wissenschaftler nach Koffeinentzug eine erhöhte Aktivität im Theta-Wellen Bereich sowie eine Abschwächung der Beta 2-Power nachweisen. Diese objektiven Befunde korrelierten der Studie zufolge mit den subjektiven Beschwerden nach Koffeinentzug. So berichteten die Teilnehmer der Plazebo-Gruppe vermehrt über Müdigkeit, Lustlosigkeit sowie Mattigkeit und eingeschränkte Vitalität.
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Quellen-URL (abgerufen am 27.04.2024 - 13:41): http://www.neuromedizin.de/Psychiatrie/-Koffeinentzugssyndrom--objektiv-nachweisbar.htm
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