Postenzephalitische Epilepsie häufige Komplikation einer schweren Mycoplasma pneumoniae-Infektion
Patienten mit einer Mycoplasma pneumoniae-assoziierten Enzephalitis haben ein hohes Risiko, an einer postenzephalitischen Epilepsie zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Chang Gung University College of Medicine in Taoyuan, Taiwan, aufgrund einer retrospektiven Studie mit 99 Kindern, die im Zeitraum zwischen Januar 2001 und Juni 2010 wegen einer in Zusammenhang mit einer Mycoplasma pneumoniae-Infektion aufgetretenen Enzephalitis behandelt wurden. Die Auswertung der Krankenunterlagen ergab, dass 47,5 % (n=47) der 99 Patienten, die alle eine positive Mykoplasmen-Serologie aufwiesen, im weiteren Verlauf zusätzlich eine postenzephalitische Epilepsie entwickelten. In der akuten Erkrankungsphase traten bei 53 von ihnen (53,5 %) Anfälle auf, wobei es sich hier den Experten nach vor allem um ein primär fokales Anfallsgeschehen mit sekundär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen handelte. Im initialen EEG waren zudem bei 37,4 % der betroffenen Patienten eine fokal-diffuse kortikale Dysfunktion und bei 26,4 % fokale epileptiforme Entladungen zu erkennen. Nach einem Follow-up von durchschnittlich etwa 6 Jahren bzw. gegen Ende der Studie wiesen 19 der 47 Kinder (40,4 %) mit der Mycoplasma pneumoniae-assoziierten postenzephalitischen Epilepsie ein therapierefraktäres Anfallsgeschehen auf. Diese Studienergebnisse zeigen, dass die postenzephalitische Epilepsie eine häufig zu beobachtende Komplikation einer Mycoplasma pneumoniae-assoziierten Enzephalitis ist und das Auftreten von Anfällen in der aktuen Phase der Erkrankung sowie fokale epileptiforme Entladungen im initialen Elektroenzephalogramm wichtige prognostische Parameter sind, so die Wissenschaftler abschließend.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 04.05.2024 - 05:53): http://www.neuromedizin.de/Neuropaediatrie/Postenzephalitische-Epilepsie-haeufige-Komplikation-einer-sc.htm
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