Zweifel an grundsätzlicher Assoziation zwischen Metallexposition und Risiko für Morbus Parkinson
Es gibt die These, dass eine länger andauernde Exposition des Menschen gegenüber Metallen eine Rolle in der Pathogenese des Morbus Parkinson spielt. Wissenschaftler der Brigham and Women's Hospital and Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, USA, haben diesen möglichen Zusammenhang kürzlich in einer prospektiven Studie nochmals genauer untersucht. Hierzu verknüpften die Forscher die „Environmental Protection Agency's Air Toxics tract-level data“, Daten der US-Umweltschutzbehörde über Schadstoffe in der Luft, mit der „Nurses Health Study“, einer großen prospektiven Kohortenstudie zu Auswirkungen des Lebensstils auf die Gesundheit von Frauen in den USA. Analysiert wurden dabei die Daten von knapp 75.000 Krankenschwestern, die im Zeitraum zwischen 1984 und 2008 alle zwei Jahre Fragen zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten beantwortet hatten. Im Verlauf eines 18-jährigen Beobachtungszeitraums zwischen 1990 und 2008 identifizierten die Forscher 425 neue Parkinson-Fälle in der gesamten Studiengruppe. Bei diesen Patientinnen untersuchten die Experten aus Boston nun die Assoziation zwischen dem Risiko für Morbus Parkinson und einer Exposition der Frauen mit den folgenden Metallen, die Teil erster Datensammlungen der US-Umweltschutzbehörde (EPA) in den Jahren 1990, 1996 und 1999 waren: Arsen, Antimon, Cadmium, Chrom, Blei, Mangan, Quecksilber, Nickel und alle diese Metalle zusammen. In den adjustierten Analysen zeigte sich, dass die Hazard ratio (HR; Maß für die geschätzte Ereignisdichte zu einem bestimmten Zeitpunkt in Bezug auf die Anzahl der beobachteten Personen) für das höchste verglichen mit dem niedrigsten Quartile jedes Metalls zwischen 0,78 (95 % CI: 0.59, 1.04) im Falle des Chroms und 1,33 (95 % CI: 0.98, 1.79) im Falle des Quecksilbers lag. In dieser Studie war die Evidenz einer Assoziation zwischen einer Metallexposition im Erwachsenenalter und dem Risiko für Morbus Parkinson begrenzt, so die Autoren. Im Falle von Quecksilber allerdings sollten noch weiterführende Studien zum Thema durchgeführt werden.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 12.05.2024 - 06:04): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Zweifel-an-grundsaetzlicher-Assoziation-zwischen-Metallexpos.htm
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