Bei Patienten mit einer medikamentös therapierefraktären Epilepsie führt eine sechsmonatige ketogene Diät zu einer Zunahme der Fettoxidation und Abnahme des respiratorischen Quotienten, allerdings ohne nennenswerte Veränderungen des Ruheenergiebedarfs (REE = resting energy expenditure). Zu diesem Ergebnis kommt eine prospektive einarmige Beobachtungsstudie des Human Nutrition and Eating Disorders Research Centre, University of Pavia, Italien, in der die Auswirkungen einer ketogenen Diät auf den Ernährungsstatus, den Ruheenergiebedarf und die Substratoxidation bei medikamentös therapierefraktären Epilepsie-Patienten untersucht wurde. Teilnehmer der Studie waren 18 Patienten, die nach zahlreichen vergeblichen Behandlungsversuchen mit Antiepileptika nun für einen Zeitraum von sechs Monaten eine ketogene Diät erhielten. Die Auswertung der vor und nach Beginn dieser Therapie gesammelten Daten ergab, dass die Diät zu keiner statistisch signifikanten Veränderung in Bezug auf die Körpergröße und das Gewicht der Patienten sowie den BMI z-Score (Referenzkurven bzw. Z-Werte für den Body Mass Index) und den REE geführt hatte. Der respiratorische Quotient, der bei der Nährstoffverbrennung das Verhältnis der ausgeatmeten Menge an CO2 zur verbrauchten Menge O2 innerhalb einer bestimmten Zeit beschreibt, nahm hingegen durch die ketogene Ernährungsform deutlich ab und die Fettoxidation zu. Zu ihrer Überraschung stellten die Forscher schließlich fest, dass eine Zunahme der Fettoxidation der wesentlichste unabhängige Prädiktor für eine Verringerung der Anfallshäufigkeit war.