Vitamin-D-Rezeptor: Neues "Kandidatengen" für Morbus Parkinson?
Vitamin D und der Vitamin-D-Rezeptor scheinen bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen wie z. B. Multipler Sklerose oder Morbus Alzheimer eine Rolle zu spielen. Dass möglicherweise sowohl das Risiko als auch der Krankheitsbeginn von Morbus Parkinson mit dem Gen für den Vitamin-D-Rezeptor (VDR) in Zusammenhang stehen, fanden Forscher vom Department of Pediatrics an der Duke University School of Medicine in Durham in Zusammenarbeit mit anderen amerikanischen Instituten im Rahmen einer Studie mit 770 von der Parkinson-Krankheit betroffenen, kaukasischen Familien heraus. Insgesamt wurden 30 Single-Nukleotidpolymorphismen (tagSNPs) im VDR-Gen als potentielle Risikofaktoren getestet und ein Zusammenhang mit dem Ausbruchsalter der Erkrankung untersucht. 18 SNPs des VDR-Gens wurden mit Hilfe einer unabhängigen kaukasischen Kohorte bestehend aus 267 Parkinsonpatienten und 267 Kontrollen validiert. Die Auswertung der Daten ergab, dass SNPs im 5'-Ende der VDR-Gensequenz mit einem erhöhten Risiko und mit einem jüngeren Alter beim Ausbruch der Krankheit korrelierten. Verschiedene SNPs am 3'-Ende der VDR-Sequenz waren in der Validierungs-Gruppe mit einem früheren Krankheitsbeginn, nicht aber mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert. Die Ergebnisse, die zum Teil bereits in anderen Studien im Zusammenhang mit Multiple Sklerose oder Morbus Alzheimer beschrieben wurden, bestätigen die Vitamin-D-Rezeptor-Sequenz als potenzielles Anfälligkeitsgen für eine Parkinsonerkrankung, so die Autoren.
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Quellen-URL (abgerufen am 18.07.2025 - 18:07): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Vitamin-D-Rezeptor--Neues--Kandidatengen--fuer-Morbus-Parkin.htm
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