Verringerung der CD8-positiven T-Lymphozyten bei Patienten mit Multipler Sklerose unter Dimethylfumarat-Therapie
Dimethylfumarat (DMF) ist seit Anfang 2014 in Deutschland zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose (MS) zugelassen. Wissenschaftler des Department of Neurology, University of California, San Francisco, USA, sind nun kürzlich in einer Studie der Frage nachgegangen, welchen Einfluss eine DMF-Therapie auf die Leukozyten- und Lymphozyten-Untereinheiten hat. Hierzu bestimmten sie bei einer Gruppe von MS-Patienten, die mit Dimethylfumarat behandelt wurden, zu Beginn der Therapie sowie nach 3, 6 und 12 Monaten im peripheren Blut die Leukozyten- und die Lymphozyten-Untereinheiten, einschließlich der CD3-positiven, der CD4-positiven und der CD8-positiven T-Zellen sowie der CD19-positiven B-Zellen und der CD56-positiven natürlichen Killerzellen. Es zeigte sich, dass die Gesamtzahl der Leukozyten und der Lymphozyten nach 6 Monaten DMF-Therapie abgenommen hatte. 12 Monate nach Behandlungsbeginn hatten sich die Lymphozyten um 50,1 % verringert und waren bei der Hälfte der Patienten unter der normalen Untergrenze (LLN = lower limit of normal). Die CD3-positiven-T-Lymphozyten fielen um 44,2 % und die CD8-positiven T-Zellen um 54,6 % ab, die CD4-positiven T-Zellen hingegen nur um 39,2 %. Diese überproportionale Verringerung der CD8-positiven T-Zellen in Relation zu den CD4-positiven T-Lymphozyten war signifikant und spiegelte sich auch in einer Zunahme der CD4/CD8-Ratio wider. Die meisten CD8-positiven T-Zell-Zahlen, aber nicht die der CD4-positiven Zellen, lagen unter der LLN, und zwar auch dann, wenn die Gesamt-Lymphozytenzahl größer als 500 Zellen/μl war. Die Anzahl der CD19-positiven B-Zellen verringerte sich um 37,5 % und die Eosinophilen-Spiegel sanken um 54,1 %. Die Spiegel der Neutrophilen, der Monozyten, der Basophilen und der natürlichen Killerzellen veränderten sich hingegen kaum. In dieser Studie konnten gezeigt werden, dass die verschiedenen Untereinheiten der peripheren Blut-Leukozyten und Lympozyten bei MS-Patienten durch eine DMF-Therapie unterschiedlich beeinflusst werden und es vor allem zu einer Verringerung der CD8-positiven T-Lymphozyten kommt, so die Autoren. Den Experten zufolge könnten diese Befunde Konsequenzen für die zellvermittelte antivirale Immunität während einer Dimethylfumarat-Therapie haben.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 19.05.2024 - 20:21): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Verringerung-der-CD8-positiven-T-Lymphozyten-bei-Patienten-m.htm
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