Varianten des SCNA als Prädiktoren für schnellere Progression motorischer Symptome bei idiopathischem Morbus Parkinson
Genetische Faktoren rücken zunehmend in den Fokus der Ursachenforschung der Parkinson-Krankheit. Eines der zuerst entdeckten Parkinson-Gene ist das SCNA (= α-Synuclein), das Hauptbestandteil der Lewy-Körper ist und eine Schlüsselrolle in der Pathogenese des familiären Parkinsonsyndroms spielt.^ Wissenschaftler der University of California Los Angeles (UCLA), Kalifornien, USA, haben nun in einer Studie erstmalig nachweisen können, dass genetische Varianten des SNCA wichtige Prädiktoren für eine beschleunigte Progression motorischer Symptome bei Patienten mit idiopathischem Morbus Parkinson sind. Die Forscher untersuchten mit Hilfe der Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS) eine Gruppe von Parkinson-Patienten im Mittel 5,1 Jahre lang in regelmäßigen Abständen hinsichtlich ihrer motorischen Symptomatik und führten genetische Untersuchungen bezüglich möglicher SCNA-Varianten durch. Von den ursprünglich 363 Studienteilnehmern standen allerdings 3 Jahre nach Studienbeginn nur noch 233 Personen zu Nachuntersuchungen zur Verfügung. Fast 70 % der übrigen Patienten waren zwischenzeitlich verstorben. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass nach Adjustierung von verschiedenen Kovarianten das Risiko für ein schnelleres Voranschreiten der motorischen Symptomatik bei Trägern der Promoter-Variante REP1 263bp um das Vierfache höher war als bei Patienten ohne diese genetische Veränderung. Ähnliches war auch zu beobachten bei Patienten mit einer rs356165-Variante. Nach Ansicht der US-amerikanischen Wissenschaftler könnte das SCNA-Gen ein vielversprechendes Ziel künftiger Parkinson-Therapien sein und darüber hinaus dazu beitragen, Patienten zu identifizieren, die von einer frühen Intervention besonders profitieren können.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 05:12): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Varianten-des-SCNA-als-Praediktoren-fuer-schnellere-Progress.htm
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