Die motorische Symptomatik und die Lebensqualität von Parkinson-Patienten lassen sich offenbar mit Hilfe einer über einen längeren Zeitraum durchgeführten unilateralen extraduralen Stimulation des motorischen Kortex verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine italienische Studie von Wissenschaftlern der Catholic University in Rom. Die Forscher hatten 9 Patienten mit Morbus Parkinson eine quadripolare Elektrode extradural über den motorischen Kortex implantiert. Die Stimulation erfolgte dann kontinuierlich über die Elektroden-Paddles kontralateral zu der klinisch am meisten betroffenen Seite. In keinem einzigen Fall traten operationsbedingte Komplikationen auf und auch Veränderungen der Kognition oder des Verhaltens waren postoperativ nicht zu beobachten. Unter medikamentösen Off-Bedingungen zeigte sich, dass die anhaltende extradurale Stimulation des motorischen Kortex bereits nach 1 Monat zu einer Abnahme der UPDRS (= Unified Parkinson's Disease Rating Scale) III um 14,1 % geführt hatte. Nach 3, 6 und 12 Monaten hatte sich die UPDRS III um 23,3 %, 19,9 % und 13,2 % verringert. Die motorische Wirkung selbst trat bilateral auf und zeigte sich bereits 3 bis 4 Wochen nach Stimulationsbeginn. In einem Fall, in dem es zu einem unvorhergesehenen Ausfall des Stimulators gekommen war, konnte sogar beobachtet werden, dass die Effekte der Hirnstimulation noch weitere 3 bis 4 Wochen anhielten. Die UPDRS IV hatte 1, 3 und 12 Monate nach Beginn der Behandlung um 40,8 %, 42,1 % und 35,5 % abgenommen. Die Auswertungen des "Parkinson's Disease Quality of Life Questionnaire" schließlich ergaben, dass es im Verlauf des einjährigen Therapiezeitraums zu einer stetig zunehmenden Verbesserung der Lebensqualität der Patienten gekommen war. Nach Meinung der Wissenschaftler ist die unilaterale extradurale Langzeit-Stimulation des motorischen Kortex eine effektive und sichere Therapiemethode bei Morbus Parkinson.