Synthetische quantitative Magnetresonanztomographie zur Detektion aberranter Myelinisierung bei Patienten mit Sturge-Weber-Syndrom
In einer prospektiven Studie haben Wissenschaftler des Department of Radiology, Juntendo University Graduate School of Medicine in Tokio, Japan, mit Hilfe der synthetischen quantitativen Magnetresonanztomographie (qMRT) Myelin-assoziierte Veränderungen bei Patienten mit einem unilateralen Sturge-Weber-Syndrom (SWS) genauer untersucht. Teilnehmer waren 14 Kinder mit einem unilateralen SWS, die in zwei Altersgruppen (≤ 2 Jahre und > 2 Jahre) eingeteilt wurden. In Gruppe A waren 5 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 1,1 Jahren (3 Jungen und 2 Mädchen), in Gruppe B 9 Kinder mit einem Durchschnittsalter von 3,9 Jahren (4 Jungen und 5 Mädchen). Alle Patienten unterzogen sich einer synthetischen qMRT-Untersuchung. Dann verglichen die Forscher das Myelin-Volumen in der zerebralen Hemisphäre und die Myelin-Volumenfraktion (MVF) der weißen Hirnsubstanz (WM), die Protonendichte (PD), die R1- und R2-Relaxationsraten ipsilateral zu der leptomeningealen Anreicherung und/oder ein Feuermal mit den korrespondierenden Werten in der kontralateralen Hemisphäre. Es zeigte sich, dass in Gruppe A drei Patienten ein höheres Myelin-Volumen in der ipsilateralen Hemisphäre und eine höhere MVF, R1 und R2 sowie eine geringere PD in der ipsilateralen WM aufwiesen als in der kontralateralen Seite. Diese Befunde waren gegenteilig zu denjenigen der übrigen zwei Kinder der Gruppe A. Die weiteren Analysen ergaben, dass in Gruppe B alle Kinder ein signifikant geringeres Myelin-Volumen in der ipsilateralen Hemisphäre und eine geringere MVF und R1 sowie eine höhere PD in der ipsilateralen WM hatten als in der kontralateralen Seite. Das Fazit der Studienautoren: Bei einigen Kindern mit einem Sturge-Weber-Syndrom, die jünger als 2 Jahre sind, kann man ein höheres Myelin-Volumen und bei allen älteren Kindern eine geringeres Myelinvolumen in der ipsilateralen Seite des Gehirns beobachten. Dies zeigt, dass die synthetische quantitative Magnetresonanztomographie bei Patienten mit Sturge-Weber-Syndrom gut zur Detektion aberranter Myelinisierung geeignet ist, so die Forscher.
(drs)
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